Hundert Tage
Franz Wenzler
Benito Mussolini
Jahr: 1935
Länge: 82 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Wien 1815. Auf dem Wiener Kongreß beraten die europäischen Mächte darüber, ob die Verbannung von Werner Krauß (Kaiser Napoleon I) auf Elba genüge – er solle lieber auf die Azoren. Doch Krauß hat schon Pläne, wieder in Frankreich zu landen und führt sie auch aus. König Ernst Legal (Ludwig XVIII) sendet Truppen, die auf die unterlegene Mannschaft des Kaisers stoßen. Der will verhindern, daß sie, die früher unter ihm gedient haben, das Feuer eröffnen und geht ihnen waffenlos entgegen. Sie schlagen sich auf seine Seite. Rasch schlägt die Stimmung in Frankreich zu seinen Gunsten um. Der intrigante königliche Minister Gustaf Gründgens (Joseph Fouché) wird nun sein Minister. Doch Preußen und England schicken Truppen, und der eigentlich friedfertig gestimmte Krauß, dem ein einiges Europa vorschwebt, will ihnen zuvorkommen. Erst schlägt er die Preußen, doch als die sich mit den Engländern vereinigen, muß er sich in Waterloo geschlagen geben. Zurück in Paris, intrigiert Gründgens, der hofft, Chef einer republikanischen Regierung zu werden, gegen ihn. Die Engländer bringen ihn nach St. Helena.
In einem Umfeld, das eher Filme über die Befreiungskriege gegen Napoleon kannte, ist diese Verfilmung eines italienischen Stoffes zu seiner Verherrlichung als potentieller fredlicher Einiger Europas ungewöhnlich. Die deutsche Version, in der Krauß und Gründgens ihre Rollen in dem Stück von der Berliner Theaterbühne wiederaufnahmen, ist deutlich kürzer als das italienische Original und chronologisch strukturiert. Krauß als Napoleon überzeugt weniger, Gründgens als Meisterintrigant schon mehr. Die Inszenierung bleibt an der Oberfläche und singt nicht das Loblied der demokratischen Republik, sondern der Feldherrn der Mächte.
Mit Rose Stradner (Marie Louise, Napoleons Ehefrau), Elsa Wagner (Lätitia, Napoleons Mutter), Kurt Junker (Fürst von Metternich), Alfred Gerasch (Fürst von Talleyrand), Eduard von Finterstein (Fürst Blücher), Peter Voss (Herzog von Wellington), Frec Döderlein (Neipperg).
Vienna 1815: At the Congress of Vienna, the European powers discuss whether the banishment of Werner Krauß (Emperor Napoleon I) to Elba is enough – he should rather go to the Azores. But Krauß already has plans to return to France and carries them out. King Ernst Legal (Louis XVIII) sends troops to meet the Emperor’s outnumbered team. He wants to prevent them, who had previously served under him, from opening fire and goes to meet them unarmed. They take his side. The mood in France quickly turns in his favour. The scheming royal minister Gustaf Gründgens (Joseph Fouché) now becomes his minister. But Prussia and England send troops, and Krauß, who is actually in a peaceful mood and has a united Europe in mind, wants to beat them to the punch. First he defeats the Prussians, but when they join forces with the English, he has to admit defeat at Waterloo. Back in Paris, Gründgens, who hopes to become head of a republican government, plots against him. The English take him to St. Helena.
In an environment more familiar with films about the wars of liberation against Napoleon, this film version of an Italian material to glorify him as a potential Fred unifier of Europe is unusual. The German version, in which Krauß and Gründgens reprise their roles in the play from the Berlin theatre stage, is much shorter than the Italian original and structured chronologically. Krauß as Napoleon is less convincing, Gründgens as the master intriguer more so. The production remains on the surface and does not sing the praises of the democratic republic, but of the generals of the powers.