Hitlerjunge Quex

Regie:
Hans Steinhoff
Autor:
Karl Aloys Schenzinger
Bobby E. Lüthge
Vorlage:
"Der Hitlerjunge Quex", 1932, R
Autor Vorlage:
Karl Aloys Schenzinger
Land: D
Jahr: 1933
Länge: 92 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1932, Zeit des Aufruhrs auf der Strasse. Jürgen Ohlsen (Heini Völker), 15 Jahre, Buchdruckerlehrling, hat keine Lust, der kommunistischen Jugendorganisation beizutreten, obwohl sein verbitterter arbeitsloser Vater Heinrich George dies wünscht. Als er an einem Ausflug doch teilnimmt, hat die Hitlerjugend das gleiche Ausflugsziel. Ohlsen, zurückhaltend, gefällt die militärische Ordnung der HJ, die er beobachtet, besser als das bunte Treiben der Kommunisten. Als die HJ ein Kellerquartier in der Gegend der Beusselstrasse bezieht, einer Arbeiterhochburg, versucht er, sich ihnen anzunähern, aber deren Misstrauen ist zu groß. Doch er hört, daß die Kommunisten einen bewaffneten Angriff auf das Quartier planen, kündigt er an, die HJ zu warnen und tut dies auch. Nun ist er für beide Seiten Verräter; der Konflikt führt dazu, daß seine Mutter Berta Drews mit ihm in den Gastod gehen will. Ohlsen überlebt. Die HJ besucht ihn in der Klinik und nimmt ihn auf. Die Kommunisten suchen ihn aktiv – und als er in der Beusselstraße Flugblätter verteilen will, jagen und töten sie ihn.

Auch wenn die Sympathien des Films, der tatsächliches Geschehen nutzt, auf der Hitlerjugend liegen sollen: der heutige Betrachter darf beiden Gruppen Sympathien schenken, weil er weiß, daß der gute Wille beider Gruppen mißbraucht wurde. Die Wahl zwischen Pest und Cholera.  Aufgeheizte Atmosphäre, Elend und Hoffnung werden hier dokumentiert – und die Roten haben Pluspunkte wie Rotraut Richter oder Hans Richter. Die Titelfigur ist ungemein sympathisch, zeigt aber niemals eine Spur von Intelligenz.

Mit Herrmann Speelmans (Stoppel), Rotraut Richter (Gerda), Claus Clausen (Bannführer Kaß), Karl Meixner (Wilde), Franziska Kinz (Krankenschwester), Helga Bodemer (Ulla Dörries), Franz Ramspott (Fritz Dörries),  Karl Hannemann (Lebensmittelhändler), Ernst Rotmund (Wachtmeister), Rudolf Platte (Moritatensänger).

Lieder: „Unsere Fahne flattert uns voran“, Musik: Hans Otto Borgmann Text: Baldur von Schirach; „Manchesmal gelang die Sache“

Berlin 1932, a time of unrest on the streets. Jürgen Ohlsen (Heini Völker), 15 years old, apprentice printer, has no desire to join the communist youth organisation, even though his embittered unemployed father Heinrich George wants him to. When he does take part in an excursion, the Hitler Youth have the same destination. Ohlsen, reserved, likes the military order of the HJ, which he observes, better than the colourful hustle and bustle of the communists. When the HJ moved into cellar quarters in the Beusselstrasse neighbourhood, a workers‘ stronghold, he tried to approach them, but their mistrust was too great. But when he hears that the Communists are planning an armed attack on the quarters, he announces that he will warn the HJ and does so. Now he is a traitor to both sides; the conflict leads to his mother Berta Drews wanting to go to her death with him. Ohlsen survives. The HJ visits him in the clinic and takes him in. The Communists actively seek him out – and when he tries to distribute leaflets in Beusselstraße, they hunt him down and kill him.

Even if the sympathies of the film, which uses actual events, should lie with the Hitler Youth: today’s viewer can sympathise with both groups because he knows that the good will of both groups was abused. The choice between plague and cholera.  A heated atmosphere, misery and hope are documented here – and the Reds have plus points like Rotraut Richter or Hans Richter. The title character is immensely likeable, but never shows a trace of intelligence.

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