Geliebtes Leben
Jahr: 1953
Länge: 105 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Juli 1947. Ruth Leuwerik (Luise von Bolin) erhält die Benachrichtigung, ihr Ehemann Carl Raddatz (Carl von Bolin) werde aus der Gefangenschaft im Lager Friedland eintreffen. Sie reist mit der Bahn hin. Rückblende. Posen 1902. Als der junge Militär Raddatz aus den Kolonien zurückkehrt, beeilt er sich, die Nachbarstochter, „Bachstelze“ Leuwerik zu heiraten. Doch nach drei Kindern wird Raddatz 1905 wieder nach Afrika kommandiert. Als er nach seinem Dienst von drei Jahren dort bleibt, beginnt sie zu Hause ein Medizinstudium. 1911 will Raddatz sie und die Kinder nach Afrika holen, doch sie, nach bestandenem Physikum, will erst ihr Medizinstudium beenden. 1914, nach dem Ausbruch des Weltkriegs, verliert sich seine Spur. 1920 wird Posen polnisch. Die Familie mit seinem fast blinden Vater Karl Ludwig Diehl zieht nach Berlin in eine Etagenwohnung. Leuwerik arbeitet in der Charitée. In der Inflationszeit müssen Sachwerte verkauft werden, um durchzukommen. Da erscheint Raddatz, erwirbt mit „Geschäften“ Wohlstand für die Familie. 1933 kommt Leuwerik mit den Nazis in Konflikt: sie verhilft ihrer Tochter Maria Sebaldt (Imke) und derem Verlobten, einem profilierten Journalisten, zur Flucht ins Ausland. Über die strikte Parteilinie des Sohns Harry Meyen (Jürgen) kommt es zum Bruch zwischen Meyen und seinem Vater – und erst später rettet Meyen seinen Bruder davor, einem Mord der Nazis zum Opfer zu fallen. Über Meyen kommt es auch zum Bruch zwischen Leuwerik und Raddatz, der sich zum 2. Weltkrieg freiwillig meldet. Ende Rückblende. In Friedland finden die beiden wieder zusammen.
Das Drehbuch ist geschickt strukturiert; Thiele arbeitet mit punktgenauer Inszene, intelligenten Dialogen und guten Schauspielern – Leuwerik noch sehr frisch. Doch der Film, der ja von einer unverwüstlichen Liebe handeln soll, bleibt distanziert und intellektuell. Emotion kommt kaum durch – vielleicht ist die Handlung überfrachtet. Teilweise wird auch die Überlänge spürbar.
Mit Karl Ludwig Diehl (Oberst von Bolin), Albert Lieven (Joachim von Bolin), Horst Hächler (Benno von Bolin), Eva Bubat (Auguste).
July 1947: Ruth Leuwerik (Luise von Bolin) receives notification that her husband Carl Raddatz (Carl von Bolin) will arrive from captivity at the Friedland camp. She travels there by train. Flashback. Posen 1902. When the young military Raddatz returns from the colonies, he hurries to marry the neighbor’s daughter, „Bachstelze“ Leuwerik. But after having three children, Raddatz is again commanded to Africa in 1905. When he remains there after his service of three years, she begins to study medicine at home. In 1911 Raddatz wants to take her and the children to Africa, but she, having passed her physic examination, wants to finish her medical studies first. In 1914, after the outbreak of the World War, his trail is lost. In 1920 Posen becomes Polish. The family with his almost blind father, Karl Ludwig Diehl, moves to Berlin into a one-floor apartment. Leuwerik works at the Charitée. In the time of inflation, material assets have to be sold in order to get by. Raddatz appears, acquires wealth for the family with „business“. In 1933, Leuwerik comes into conflict with the Nazis: she helps her daughter Maria Sebaldt (Imke) and her fiancé, a high-profile journalist, to flee abroad. The strict party line of the son Harry Meyen (Jürgen) leads to a break between Meyen and his father – and only later does Meyen save his brother from falling victim to a Nazi murder. Through Meyen, there is also a break between Leuwerik and Raddatz, who volunteers for World War 2. End flashback. The two are reunited in Friedland.
The script is cleverly structured; Thiele works with spot-on staging, intelligent dialogue and good actors – Leuwerik still very fresh. But the film, which is supposed to be about an indestructible love, remains distant and intellectual. Emotion hardly comes through – perhaps the plot is overloaded. At times, the overlength is also noticeable.