Durch die Wälder, durch die Auen

Regie:
Georg Wilhelm Pabst
Autor:
Franz Michael Schilder
Peter Hamel
Walter Forster (Adaption)
Vorlage:
"Die romantische Reise des Herrn Carl Maria von Weber", 1932, N
Autor Vorlage:
Hans Watzlik
Land: BRD
Jahr: 1956
Länge: 91 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Venedig, 1813. Karl Schönböck (Graf Enzio von Schwarzenbrunn), muß zurück auf seine heimatlichen Besitzungen. Sein Vater hat das testamentarisch angeordnet. Böhmischer Wald. Durch dieses alte „Irrwischland“ reist der Kompositeur Peter Arens (Carl Maria von Weber) und seine Braut, die Sängerin Eva Bartok (Caroline Brandt). Schönböck staffiert seine Entourage als Räuber aus und lässt Arens und Bartok, auf die er seit einem Auftritt in Frankfurt ein Auge geworfen hat, überfallen. Edelmütig erscheint er zu deren Rettung und lädt beide auf sein Schloß ein. Arens schreibt an seiner „Romantischen Symphonie“, Bartok lässt sich von Schönböck umwerben, der mit Arens über die Möglichkeit einer „deutschen Oper“ diskutiert. Arens durchschaut den Überfall, Bartok schwankt, als sie die Ernsthaftigkeit Schönböcks erkennt. Doch endlich begleitet sie Arens auf der Weiterfahrt.

Dieser Schwanengesang des Georg Wilhelm Pabst lässt ihn endgültig als Propagandisten der Romantik erscheinen. Er setzt inszenatorisches Können auf eine Geschichte, die ähnlich wie zuvor in „Komödianten“ einen Antagonismus von trivialer Liebe und überhöhter Liebe zur Kunst schildert – in Bildsprache, denn seine Hauptrollen sind nicht so ausdrucksstark. Hier ist nicht von der Schaffung des deutschen Theater, sondern der deutschen Oper die Rede. Und Pabst hat mit Rudolf Vogel und Joe Stöckel einen schalkhaften Ausgleich. Ob Kurt Hoffmann den Film kannte, bevor er das „Wirtshaus im Spessart“ (1958) inszenierte? Auch farblich intensiv und ansprechend.

Mit Joe Stöckel (Treml, Kutscher), Rudolf Vogel (Valerian, Diener), Michael Cramer (Konrad), Carolin Reiber (Maria), Heinz Kargus (Ignaz Züngelhorn), Maria Stadler (Anna, Köchin).

Lieder: „Das ist Lützows wilde verwegene Jagd“, Text: Theodor Körner Musik: Carl Maria von Weber, „Für alle Ewigkeit“, „Heimliche Liebe“, „Wer sich in Deine Augen verliebt“.

Venice, 1813: Karl Schönböck (Count Enzio von Schwarzenbrunn) must return to his home estates. His father has ordered this in his will. Bohemian Forest. The composer Peter Arens (Carl Maria von Weber) and his bride, the singer Eva Bartok (Caroline Brandt), are travelling through this old „wispy land“. Schönböck dresses up his entourage as robbers and has Arens and Bartok, whom he has had his eye on since a performance in Frankfurt, attacked. He nobly appears to rescue them and invites them both to his castle. Arens is writing his „Romantic Symphony“, Bartok is being wooed by Schönböck, who discusses the possibility of a „German opera“ with Arens. Arens sees through the ambush, Bartok falters when she realises how serious Schönböck is. But she finally accompanies Arens on the journey.

This swan song by Georg Wilhelm Pabst finally makes him appear as a propagandist of Romanticism. He applies his staging skills to a story which, as in „Komödianten“, depicts an antagonism between trivial love and an exaggerated love of art – in visual language, because his main roles are not so expressive. We are not talking here about the creation of German theatre, but of German opera. And Pabst has a mischievous equaliser in Rudolf Vogel and Joe Stöckel. Did Kurt Hoffmann know the film before he staged „Wirtshaus im Spessart“ (1958)? Also intensely colourful and appealing.

 

 

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