Die unvollkommene Ehe
Robert A. Stemmle
Albert Mannheimer
Jahr: 1959
Länge: 88 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß
München, Frühling 1959. Die Photographin Johanna Matz (Susi Lert) und der Texter Dietmar Schönherr (Rolf Beckmayer) verlieben sich ineinander und heiraten. Die Hochzeitsreise geht nach Wien; dort lebt Paula Wessely (Dr. Winfred Lert), Mutter von Matz, Scheidungsanwältin, Gegnerin der Ehe und geschieden von Musikprofessor Johannes Heesters (Paul Lert), der sich neuerdings wieder um sie bemüht. Der soll Wessely die junge Ehe beichten, doch bekommt es nicht hin. Wessely schickt den Schönherr, den „Bekannten“, nach Hause und auch Matz reist ab. Nach einiger Zeit besucht Wessely ihre Tochter in München und ist entsetzt, daß sie mit Schönherr zusammenlebt. Sie fordert, daß die beiden heiraten – und Schönherr im Gegenzug, daß auch Wessely Heesters wieder ehelicht. Gerade kommen Heesters und Wessely sich in Wien wieder näher, als Matz schockiert nach Hause fährt, weil Schönherr vermeintlich ihren Geburtstag vergessen und sich mit einer Ex-Flamme einer verfänglichen Situation ausgesetzt hat. Das stellt sich als Irrtum heraus, doch nun ist Wessely eingeschnappt, weil man ihr die Ehe verschwiegen hatte. Endlich kommen auch Heesters und Wessely wieder zusammen.
Es dürfte ein zweitklassiges Treatment der Hollywood-Profis Kohner und Mannheimer gewesen sein, doch Juliane Kay und Robert A. Stemmle haben etwas daraus gemacht. Nicht ein denkbarer Verwechslungsklamauk, sondern eine intelligente, eher verhaltene Geschichte. Ihr Subtext suggeriert, daß es niemandem gelingt, seiner Einsamkeit zu entrinnen. Heester sagt darin: „Was ich erreicht habe, kommt aus dem Alleinsein“. Spielfreudig und gute Leistungen von Heesters und insbesondere Wessely.
Mit Fritz Schulz (Ernst Fiala, Bürovorsteher), Gudrun Schmidt (Yelli Ball, Schauspielerin), Karl Hackenberg (Max Schnack, Textdichter), Friedl Czepa (Hanni, Wirtschafterin), Raoul Retzer (Karl Linneger).
Munich, spring 1959. The photographer Johanna Matz (Susi Lert) and the lyricist Dietmar Schönherr (Rolf Beckmayer) fall in love and marry. They honeymoon in Vienna, where Paula Wessely (Dr. Winfred Lert), Matz’s mother lives. She is a divorce lawyer, an opponent of the marriage and divorced from music professor Johannes Heesters (Paul Lert), who has recently begun to try to win her back. He is supposed to confess the young marriage to Wessely, but doesn’t get it right. Wessely sends Schönherr, the „acquaintance“, home and Matz also leaves. After some time Wessely visits her daughter in Munich and is horrified to find her living with Schönherr. She demands that they marry – and Schönherr in return that Wessely also remarry Heesters. Heesters and Wessely are just getting closer again in Vienna when Matz goes home shocked because Schönherr has supposedly forgotten her birthday and exposed himself to an embarrassing situation with an ex-flame. This turns out to be a mistake, but now Wessely is miffed because they had kept the marriage a secret from her. Finally, Heesters and Wessely also get back together.
It might have been a second-rate treatment by Hollywood professionals Kohner and Mannheimer, but Juliane Kay and Robert A. Stemmle had a fling with it. Not a conceivable mistaken identity racket, but an intelligent, rather restrained story. Its subtext suggests that no one succeeds in escaping their loneliness. In it, Heester says: „What I have achieved comes from being alone“. Playful and good performances by Heesters and especially Wessely.