Die Puppenfee

Regie:
E.W.Emo
Autor:
Ralph Benatzky
Hans Sassmann
W. Jürgens
Carl Lorens
H. von Körber
Land: Ö
Jahr: 1936
Länge: 85 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Reiffersperg-Kautzenbichl, Steiermark, 1899. Magda Schneider (Komtesse Felizitas) will den Nachbarn Wolf Albach-Retty (Alexander Freiherr von Kautzenbichl) heiraten, aber ihre Tante Adele Sandrock (Konstanze Gräfin Reiffersperg) verbietet das angesichts der Schulden von Albach-Retty und seinem Bruder Paul Hörbiger (Anton Freiherr von Kautzenbichl). Stattdessen schickt sie Schneider stantepede nach Wien, wo sie bis zum Fasching auf andere Gedanken kommen soll. Albach-Retty folgt ihr, jedoch Dagny Servaes (Gräfin Bernburg) bringt Schneider an Sylvester in der Oper mit Fritz Imhoff (Kommerzienrat Steindl) zusammen, der mit seinem Geld angibt, und Schneider meint, Albach Retty in kompromittierenden Situationen zu entdecken. Getrennt feiert man erst im Sacher, dann in einem Heurigenlokal. Übernächtigt und getrennt fahren Schneider und Albach-Retty wieder heim. Imhoff macht jedoch Sandrock seine Aufwartung und wird ebenso als Schwiegersohn abgelehnt. Da vor dem Haus jedoch schon die Hochzeitskapellen aufspielen, darf Schneider dann doch Albach-Retty heiraten.

Die Liebesgeschichte ist so dünn, daß Paul Hörbiger, der hier den Volltrottel geben muß, gleich mehrere Subplots zu liefern hat, ferner die – in Totalen abgefilmte – „Puppenfee“ der Wiener Staatsoper, lange Zeit ein Standard dort, ausführlich gezeigt wird. Wahrscheinlich unbeabsichtigt ist aber etwas anderes gelungen: das Portrait einer vollständig dysfunktionalen Gesellschaft mit der trostlosesten Sylvesterfeier, in der auch ein gefälliges Liedchen von Benatzky noch bestätigt, daß nur der Alkohol noch gute Laune machen kann. Imhoff liefert ein brillantes Musterstück an Unkultur, die Freiherren können nicht mehr ihre Zinsen zahlen und Sandrock hatte recht, die Verbindung von Schneider mit ihnen unterbinden zu wollen.

Mit Lizzi Holzschuh (Fanny Heigl).

Lieder: „Ich bin gut aufgelegt“, „Heut hätt i Zeit“, Text und Musik: Ralph Benatzky. „Da Steirerbua“, Text und Musik: H. und M. von Körber, „Die Gigerlkönigin“, Text: W. Jürgens, Musik: Josef Schindler „Verlorenes Glück“, Text: Leon Laroche Musik: Leopold Sprowacker, „Warum?“, Text und Musik: Carl Lorenz

Reiffersperg-Kautzenbichl, Styria, 1899. Magda Schneider (Comtesse Felizitas) wants to marry the neighbour Wolf Albach-Retty (Alexander Freiherr von Kautzenbichl), but her aunt Adele Sandrock (Konstanze Gräfin Reiffersperg) forbids it in view of the debts of Albach-Retty and his brother Paul Hörbiger (Anton Freiherr von Kautzenbichl). Instead, she sends Schneider stantepede to Vienna, where she is supposed to change her mind until the carnival. Albach-Retty follows her, but Dagny Servaes (Countess Bernburg) brings Schneider together with Fritz Imhoff (Kommerzienrat Steindl) at the opera on New Year’s Eve, who brags about his money, and Schneider thinks he discovers Albach Retty in compromising situations. They celebrate separately, first at the Sacher, then at a wine tavern. Overnight and separated, Schneider and Albach-Retty return home. Imhoff, however, pays his respects to Sandrock and is also rejected as a son-in-law. But since the wedding bands are already playing in front of the house, Schneider is allowed to marry Albach-Retty after all.

The love story is so thin that Paul Hörbiger, who has to play the fool here, has several subplots to deliver, and the “ Puppenfee “ (Puppet Fairy) of the Vienna State Opera – a long running standard there – is shown in detail. Probably unintentionally, however, something else has succeeded: the portrait of a completely dysfunctional society with the bleakest New Year’s Eve party, in which even a pleasant little song by Benatzky still confirms that only alcohol can still put people in a good mood. Imhoff delivers a brilliant showpiece of unculture, the barons can no longer pay their interest and Sandrock was right to want to stop Schneider’s association with them.

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