Der Hauptmann
Jahr: 2018
Länge: 114 min.
Format: 2,35 : 1
teilweise in Farbe
April 1945, Emsland. Der Gefreite Max Hubacher (Willi Herold) ist als Deserteur auf der Flucht. Er entkommt und findet in einem verlassenen Kraftfahrzeug eine Hauptmannsuniform. Er zieht sie an. Es begegnet ihm der Gefreite Milan Peschel (Freytag), der sich ihm sofort unterordnet. Im Wirtshaus eines Orts brüstet er sich, in hohem Auftrage Bericht zu erstatten und verspricht den Leuten Zahlungen für Schäden durch Plünderungen. Danach erschießt er auf ihre Bitte hin einen Plünderer. Ihm schließen sich weitere Versprengte an. Die Feldgendarmerie kontrolliert sie, aber Hubacher rettet die Situation. Als Hauptmann mit Sondervollmachten des Führers gelangen er und seine Leute ins Lager Emsland. SA-Kommandeur Bernd Hölscher (Schütte) gelingt es nicht, ein Standgericht für seine Gefangenen zu erlangen und ist begeistert, als Hubacher mit seinen „Sondervollmachten“ einfach handelt und ein Massaker an den Gefangenen veranstaltet. Britische Flieger greifen das Lager an. Hubacher zieht nun als „Schnellgericht“ durchs Land. In einer Stadt wird er schließlich festgenommen, kann aber entkommen. Die Engländer lassen ihn nach Kriegsende hinrichten.
Die Verfilmung einer blutigen Fußnote zum Ende des zweiten Weltkriegs ist für sich noch kein Verdienst. Sie könnte jedoch durch eine – notgedrungen fiktive – Charakterstudie gerechtfertigt werden oder durch eine durchdachte Darstellung des Mechanismus, der den jungen Schnösel erfolgreich machte. Davon findet sich im Film wenig. Der Darsteller der Titelfigur bleibt sehr an der Oberfläche, die Umgebung ist klischiert, der Mechanismus wenig glaubwürdig. Optisch ist man da ehrgeiziger, aber das rettet den Film nicht. Es mag so lange nach dem historischen Geschehen schwierig sein, den Einstieg zu finden.
Mit Frederick Lau (Kripinski), Waldemar Kobus (Hansen), Alexander Fehling (Junker), Samuel Finzi (Roger), Britta Hammelstein (Gerda Schütte), Marko Dyrlich (Brockhoff), Eugenie Anselin (Irmgard Pieper), Haymon Maria Buttinger (Dr. Kremer).
Lied: „Kriegskameraden“
April 1945, Emsland. Private Max Hubacher (Willi Herold) is a deserter on the run. He escapes and finds a captain’s uniform in an abandoned motor vehicle. He puts it on. He meets Private Milan Peschel (Freytag), who immediately submits to him. In the inn of a village he boasts that he is reporting on a high commission and promises the people payments for damages caused by looting. Then, at their request, he shoots a looter. He is joined by other dispersed people. The field gendarmerie controls them, but Hubacher saves the day. As a captain with special powers from the Führer, he and his men arrive at the Emsland camp. SA commander Bernd Hölscher (Schütte) fails to obtain a court martial for his prisoners and is thrilled when Hubacher simply acts with his „special powers“ and organises a massacre of the prisoners. British planes attack the camp. Hubacher now moves through the country as a „summary court martial“. He is finally arrested in a town, but manages to escape. The British have him executed at the end of the war.
The filming of a bloody footnote to the end of the Second World War is not in itself a merit. It could, however, be justified by a – necessarily fictional – character study or by a thoughtful portrayal of the mechanism that made the young schnoz successful. There is little of that in the film. The actor of the title character remains very much on the surface, the environment is clichéd, the mechanism not very credible. Visually, there is more ambition, but that does not save the film. It may be difficult to get started so long after the historical events.