Der Campus
Sönke Wortmann
Stefan Grund
Bettina Salomon
Jahr: 1998
Länge: 121 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
Hamburg 1998. Soziologie-Professor Heiner Lauterbach (Hanno Hackmann) scheut zum Kummer seiner Frau Sibylle Canonica (Gabrielle Hackmann) gesellschaftliches Leben. Er hat ein Verhältnis mit der Studentin Sandra Speichert (Babsi), die er loswerden möchte. Sie akzeptiert, zwingt ihn jedoch zu einem letzten Verkehr im Büro, was Bauarbeiter beobachten. Lauterbach kandidiert für das Amt des Universitätspräsidenten. Speichert, welche die Idee der letzten Verführung aus einem Stück hatte, in welchem sie bei der Theatergruppe die Rolle einer missbrauchten Studentin hat, äußert, daß das ja der Wirklichkeit entspreche. Sie tritt so eine Lawine los, in der der Disziplinarausschuss unter Axel Milberg (Bernd Westkamp) ermittelt, der aus Karrieregründen die Wiederwahl des Präsidenten Rudolf Kowalski (Schacht) unterstützt. Speichert verrät den „Täter“ nicht, aber Milberg identifiziert Lauterbach an dessem Verhalten. Die Presse wird aufmerksam. Die Frauenbeauftragte Barbara Rudnik (Dr. Ursula Wagner) engagiert sich. Canonica geht auf Distanz zu Lauterbach. Aus Profilgründen lässt Kowalski die Disziplinarverhandlung gegen Lauterbach öffentlich stattfinden. Der leugnet erst die Affäre mit Speichert, doch ein fast tödlicher Unfall seiner kleinen Tochter lässt ihn umdenken, die wahre Geschichte erzählen und die Hetzjagd anprangern.
Der Film zeigt eine trostlose Gesellschaft, deren hehre Ansprüche nur Fassade sind. Das gleiche gilt auch für den Film. Wirkliches Drama fehlt. Ein Standpunkt wird nicht erkennbar, die Figuren sind, trotz prominenter Besetzung, nur Durchschnitt mit einer Tendenz zur Karikatur, die Wandlung des Helden am Ende ist ein billiger deus ex machina.
Mit Armin Rohde (Norbert), Stefan Jürgens (Heribert Kurtz), Maren Kroymann (Brigitte Schell), Hans Michael Rehberg (Hirschberg), Martin Benrath (von Zittkau), Yasmin Asadie (Sarah Hackmann)