Das schweigende Klassenzimmer

Regie:
Lars Kraume
Autor:
Lars Kraume
Vorlage:
"Das schweigende Klassenzimmer", 2006, S
Autor Vorlage:
Dietrich Garstka
Land: BRD
Jahr: 2018
Länge: 107 min.
Format: 2,39 : 1
in Farbe

Stalinstadt 1956. Die Oberprimaner Leonard Schleicher (Theo Lemke) und Tom Gramenz (Kurt Wächter) haben in West-Berlin Bilder vom Ungarnaufstand gesehen. Bei Michael Gwisdek (Edgar), dem Großonkel eines Mitschülers, hören sie im RIAS vom Tod des bekannten Fußballspielers (Ferenc Puskás). Gramenz schlägt vor, in der Klasse eine Schweigeminute abzuhalten. Die Abiturklasse macht bis auf Jonas Dassler (Erik Babinsky), Sohn eines ermordeten roten Frontkämpfers, mit. Geschichtslehrer Rainer Reiners (Mosel) meldet den Vorfall bei Florian Lukas (Rektor Schwarz). Schleicher schlägt vor, anzugeben, dass die Aktion nur an den Tod von (Puskás) erinnern sollte. Die Mehrheit – aber nicht Gramenz – ist einverstanden. Bei der Vernehmung durch Jördis Triebel (Kreisschulrätin Frau Kessler) halten sie sich an die Notlüge. Volksbildungsminister Burghart Klaußner (Lange) erscheint in der Schule und verlangt von der Klasse, den Rädelsführer zu benennen. Sonst gäbe es kein Abitur. Dassler benennt Gwisdek als den RIAS Hörer. Der wird verhaftet. Triebel droht Dassler, publik zu machen, daß sein Vater als Kollaborateur gehängt wurde. Dassler benennt nun Gramenz. Der flieht den Westen. Die meisten der Klasse tun es ihm zum Jahreswechsel 1956/57 gleich. Im Westen machen sie ihr Abitur.

Das mag sich so oder ähnlich zugetragen haben. Aber auch trivialer Mini-Terror muß dramaturgisch bewältigt werden, insbesondere im Kontrast zu einem weltgeschichtlichen Ereignis, dem Ungarn Aufstand, dessen Darstellung eine Steilvorlage geliefert hätte, hätte man sie nutzen wollen. Das geschah nicht. So gibt es ein paar Momente, die schauspielerisch und szenisch etwas wirken. Aber das Thema insgesamt ist brav verschenkt worden.

Mit Lena Klenke (Lena), Isaiah Michaski (Paul), Klara Winkler (Nora Labisch), Regina Winkler (Lena Labisch), Ronald Zehrfeld (Hermann Lemke), Carina Wiese (Irmgard Lemke), Max Hopp (Hans Wächter), Judith Engel (Anna Wächter).

 

Stalinstadt 1956: The senior primates Leonard Schleicher (Theo Lemke) and Tom Gramenz (Kurt Wächter) saw pictures of the Hungarian uprising in West Berlin. In the RIAS they hear at the home of Michael Gwisdek (Edgar), the great uncle of a schoolmate, about the death of the famous soccer player (Ferenc Puskás). Gramenz suggests that a minute’s silence be observed in class. All but Jonas Dassler (Erik Babinsky), son of a murdered red front-line fighter, joins the class. History teacher Rainer Reiners (Mosel) reports the incident to Florian Lukas (Rector Schwarz). Schleicher proposes to state that the action was only meant to commemorate the death of (Puskás). The majority – but not Gramenz – agrees. During the interrogation by Jördis Triebel (Kreisschulrätin Frau Kessler) they stick to the white lie. Education Minister Burghart Klaußner (Lange) appears at school and demands that the class name the ringleader. Otherwise there would be no Abitur. Dassler names Gwisdek as the RIAS listener. He is arrested. Triebel threatens Dassler to make it public that his father was hanged as a collaborator. Dassler now names Gramenz. He flees the West. Most of the class does the same at the turn of the year 1956/57. In the West they take their high school diploma.

It may have happened one way or another. But even trivial mini-terror has to be mastered dramaturgically, especially in contrast to a world-historical event, the Hungarian uprising, whose depiction would have provided a model if one had wanted to use it. This did not happen. So there are a few moments that have a certain effect in terms of acting and scenery. But the material as a whole has been well-behavedly given away.

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