Das alte Lied

Regie:
Fritz Peter Buch
Autor:
Gerhard T. Buchholz
Fritz Peter Buch
Vorlage:
"Irrungen, Wirrungen", 1887, R
Autor Vorlage:
Theodor Fontane
"Stine", 1889, R
Vorlage:
Theodor Fontane
Land: D
Jahr: 1945
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1888. Von einer Bänkelsängerin mit Drehorgelmann blendet der Film auf einer Männerrunde im Restaurant. Man bricht auf  und Walter Süssenguth (Graf Erwin Halder) nimmt seinen Neffen Ernst von Klipstein (Graf Erwin Halder) in die Wohnung der Diseuse Grethe Weiser (Pauline), mit der er ein Verhältnis hat. Dort hilft deren Schwester Winnie Markus (Ernestine) aus, ein ernsthaftes Mädchen, von Beruf Blumenbinderin. Klipstein erbittet von ihr, sie wiedersehen zu dürfen. Er sucht sie in der Gärtnerei auf. Es entspinnt sich eine Liebe, zum Kummer der Familie des junghen Grafen, die ihn der wohlhabenden Adelstochter Lotte Koch (Käthe von Sellenthin) versprochen sieht. Klipstein geht mit Markus auf einen Sylvesterball. Dort wird Markus von Karl Martell (Alf von Rexin) beleidigend behandelt. Klipstein und Martell  duellieren sich. Klipstein wird angeschossen, und, unerreichbar für Markus, gepflegt. Weiser bearbeitet sie, das mit Klipstein könne nicht gut gehen. Als der genesene Geliebte ihr einen Heiratsantrag macht, lehnt sie ab. Sie heiratet Hannes Keppler (Franke), ihren Chef. Klipstein heiratet Koch, die alles mit der Festigkeit ihres Gemüts ertragen hatte.

Ein geschicktes Gemeng aus Fontanes „Irrungen und Wirrungen“ und „Stine“, und ein subversiver Film. Die Ordnung der Dinge, die Fontane in Frage stellte, wird durch ihn nahezu propagiert, und mit ihr ein Gegenbild zur neuen Ordnung des Nationalsozialismus geschaffen, die gerade Deutschland in Schutt und Asche fallen ließ und deren Klientel Adelsdünkel nicht mochte. Die Inszenierung entspricht dieser Ordnung: unspektakulär, mit gelegentlicher Inspiration und einem guten Spiel von Markus.

Mit Hilde Sessak (Wanda), Heinz Salfner (Baron Hausfeld), Olga Engel (die Generalin), Heinz Graf (von Sellenthin).

Lieder: „Der schönste Tag“, „Waldemar“, „Warum soll ich es bereuen“.

Berlin 1888. The film fades from a balladeer with a barrel organ man to a round of men in a restaurant. One breaks up and Walter Süssenguth (Count Erwin Halder) takes his nephew Ernst von Klipstein (Count Erwin Halder) to the flat of the diseuse Grethe Weiser (Pauline), with whom he is having an affair. There, her sister Winnie Markus (Ernestine) helps out, a serious girl, a flower arranger by profession. Klipstein asks to see her again. He seeks her out in the nursery. A love affair develops, to the chagrin of the young count’s family, who see him promised to the wealthy aristocratic daughter Lotte Koch (Käthe von Sellenthin). Klipstein takes Markus to a New Year’s Eve ball. There Markus is treated insultingly by Karl Martell (Alf von Rexin). Klipstein and Martell fight a duel. Klipstein is shot and, out of Markus’s reach, nursed. Wiser works her over, saying that it cannot go well with Klipstein. When the recovered lover proposes marriage, she refuses. She marries Hannes Keppler (Franke), her boss. Klipstein marries Koch, who had endured everything with the firmness of her mind.

A clever mixture of Fontane’s „Irrungen und Wirrungen“ and „Stine“, and a subversive film. The order of things that Fontane questioned is almost propagated by him, and with it a counter-image is created to the new order of National Socialism, which had just reduced Germany to rubble and whose clientele did not like aristocratic conceit. The production corresponds to this order: unspectacular, with occasional inspiration and a good performance by Markus.

 

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