Das alte Gesetz

Regie:
E.A. Dupont
Autor:
Paul Reno
Land: D
Jahr: 1923
Länge: 135 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Ein Dorf an der Westgrenze Russlands, ca. 1860. Der Sohn des Rabbiners Avrom Morewski (Mayer), Ernst Deutsch (Baruch Mayer) will unbedingt Schauspieler werden und das Dorf verlassen, obwohl er die junge Margarete Schlegel (Esther) liebt. Ermutigt vom Schnorrer Robert Garrison (Ruben Pick), der zum Purimfest den Ort besucht, flieht er gegen den Willen des Vaters den Ort. In der nächsten Stadt spielt eine wandernde Schauspieltruppe „Die Jungfrau von Orleans“. Dieser Truppe unter Direktor Jakob Tiedtke schließt er sich an. Die Gruppe wird von einer Adelsgesellschaft im Freien erspäht und zu einer improvisierten Aufführung gebeten. Die junge Erzherzogin Henny Porten (Elisabeth Theresia) findet Gefallen an ihm und empfiehlt ihn dem Direktor des Burgtheaters Hermann Vallentin (Heinrich Laube), der ihn aus Überzeugung engagiert. Porten empfängt Deutsch gelegentlich und sorgt mit List dafür, daß er die Titelrolle in einer Neuinszenierung des ‚Hamlet‘ erhält. Er überwindet seine Glaubenstraditionen und spielt dessen Premiere am Versöhnungsfest. Portens private Hoffnungen zerschlagen sich durch Direktiven des Hofes. Deutsch macht wieder einen Besuch in seiner Heimat, wird aber von seinem Vater verstoßen. Deutsch heiratet Schlegel. Garrison nimmt Morewski mit, um dessen Horizont zu erweitern. Im Burgtheater sieht der seinen Sohn und versöhnt sich mit ihm. Stummfilm.

Eine sehr simple Geschichte, ähnlich der von „The Jazz Singer“ mit Al Jolson, 1927. Aber der Starrsinn der Traditionalisten ist ein Topos bis heute. Duponts überlanges Werk hält durch die fast sachliche, feinsinnige und ökonomische Erzählweise des Regisseurs die Spannung; daß der oberschlesische Autor Reno tatsächlich Memoiren des alten Burgchefs Heinrich Laube konsultiert hat, um eine fiktive Erzherzogin erstehen zu lassen, ist mehr als fraglich. Tatsächlich war aber Josef Wagner in Wien ein gefeierter Hamlet.

Mit Grete Berger (Baruchs Mutter), Werner Krauss (Nathan, Esters Vater), Olga Limburg (Frau des Direktors der Schauspieltruppe), Alice Hechy (ihre Tochter), Kàlmàn Zátony (Josef Wagner, gefeierter Burgschauspieler).

A village on the western border of Russia, ca. 1860. The son of Rabbi Avrom Morewski (Mayer), Ernst Deutsch (Baruch Mayer) is determined to become an actor and leave the village, although he loves the young Margarete Schlegel (Esther). Encouraged by the scrounger Robert Garrison (Ruben Pick), who visits the village for the Purim festival, he flees the village against his father’s will. In the next town, a travelling acting troupe plays „The Maid of Orleans“. He joins this troupe under director Jakob Tiedtke. The group is spotted outdoors by a noble society and asked to give an impromptu performance. The young Archduchess Henny Porten (Elisabeth Theresia) takes a liking to him and recommends him to the director of the Burgtheater Hermann Vallentin (Heinrich Laube), who hires him out of conviction. Porten receives Deutsch occasionally and uses cunning to ensure that he gets the title role in a new production of ‚Hamlet‘. He overcomes his faith traditions and plays its premiere at the reconciliation festival. Porten’s private hopes are dashed by directives from the court. Deutsch makes another visit to his homeland, but is rejected by his father. Deutsch marries Schlegel. Garrison takes Morewski with him to broaden his horizons. He sees his son at the Burgtheater and is reconciled with him. Silent film.

A very simple story, similar to „The Jazz Singer“ with Al Jolson, 1927, but the stubbornness of the traditionalists is a topos to this day. Dupont’s overlong work maintains the tension through the director’s almost factual, subtle and economical narrative style; that the Upper Silesian author Reno actually consulted memoirs of the old castle chief Heinrich Laube to create a fictitious archduchess is more than questionable. In fact, however, Josef Wagner was a celebrated Hamlet in Vienna.

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