Zwei Welten

Regie:
Gustaf Gründgens
Autor:
Felix Lützkendorf
Land: D
Jahr: 1940
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

1939. Der junge Baron Max Eckard (Werner von Rednitz) und sein Freund Joachim Brennecke (Hans Schulz), ein junger Arbeiter aus Berlin, fahren als offizielle Erntehelfer auf Gut Altenstrehlow. Das Gut gehört Ida Wüst (Alwine Bremer-Bratt) und Hadrian Maria Netto (Eberhard Bremer-Bratt), Verwandten von Eckard, die ihn aber nur als Kleinkind kennen. Unlustig, sich mit adligen Artigkeiten zu langweilen, tauscht Eckard mit Brennecke die Identität – und so wird Brennecke bei Wüst zu Tisch geladen. Er und Marianne Simson (Agnes), die Tochter des Hauses, finden Gefallen aneinander, und Eckard freundet sich mit Antje Weissgerber (Brigitte)an, einem Hausgast, der zu weiteren Familie gehört. Wüst sieht es nicht gern, daß der ‚junge Baron‘ auf dem Feld arbeitet. Übers Wochenende fahren Eckard und Brennecke zu den Eltern des Arbeiters nach Berlin. Dort findet Brenneckes Schwester Hansi Wendler (Grete) Gefallen an Eckard und sagt ihren Besuch auf dem Gut an. Durch sie fliegt der Rollentausch auf – und irgendwie macht er nichts mehr aus. Der Besuch im nächsten Jahr wird verabredet.

Gründgens letzte Filmregie in der Nazizeit: sie zeigt, wie die Nazis ihre Bewegung gern darstellten – als Koalition der jungen Anständigen gegen Verstaubtes und Überkommenes. Das bedingt, daß der Adel, den die Nazis nicht leiden konnten, hier als versöhnungsfähig und wert auftritt, wenn er nur nichts mehr zu sagen hat. Als Komödie gut zu sehen, wenn man mit den Implikationen der Zeit umgehen kann und sich nicht daran stört, daß sogar der Hitlergruß verwendet wird, eine Seltenheit im Film damals. Sehr selten gezeigt.

Mit Paul Bildt (Herr Schulz), Berta Monnard (Frau Schulz), Friedl Hanses (Leni), Jakob Sinn (Inspektor Müllner), Edda Seippel (Anna, Hausmädchen).

Lieder: „Leg eine Tangoplatte auf, wir wollen tanzen“ Musik: Michael Jary, Text: Bruno Balz; „Denkst Du noch daran, Adelheid“.