Zwei Sekunden
Jahr: 1932
Länge: 67 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Sing-Sing. Edward G. Robinson (John Allen) wird auf den elektrischen Stuhl geführt. Die zwei Sekunden, die er nach Einscjhalten des Stromes noch lebt, memoriert Robinson, was ihn dorthin gebracht hat. Als Nieten schläger beim Bau der New Yorker Hochhäuser verdient er 62 Dollar die Woche – gut. Und er lebt mit seinem Freund und Kollegen Preston Foster zusammen, der ihm eine Frau besorgen möche. Er lehnt ab, geht lieber in die Tanzhalle, wo er das Taxi-Girl Vivienne Osborne (Shirley Day) kennenlernt und gegen Zudringlichkeiten von Kunden verteidigt. Sie täuscht ihm ‚kranke Eltern‘ vor und, dass sie studieren wolle, was dem bildungshungrigen Robinson gefällt. Sie macht ihn betrunken, schleppt ihn dann vor den Friedensrichter und lässt sich mit ihm trauen. Heimlich arbeitet sie immer noch als Taxi-Girl, und als Foster Robinson die Augen öffnen will, kommt es auf dem Hochbau zu einer Auseinandersetzung, bei der Foster zu Tode stürzt. Robinson verliert seinen Job, leidet unter Schulden, und dass er von Osborne lebt, die es nicht nur mit Tanzen verdient. Als sie Fosters Verlobte Adrienne Dore (Annie) ebenfalls zum Taxi-Girl machen will, rastet er aus. Ein Wettgewinn ermöglicht ihm, alle Schulden zu begleichen – und auch mit Osborne abzurechnen, die er erschiesst. Dem Richter sagt er, das Ausgehaltenwerden vom unsauberen Geld seiner Frau sei ein grössseres Verbrechen, als sie zu erschiessen.
Ob der Film sich mit den altmodischen Klischees, die er bedient, identifiziert, bleibt offen. Aber er zeigt Empathie für den Helden Robinson, der mit der Welt nicht zurechtkommt und dessen Wertsystem ihn zwangsläufig in Unglück führt. Zügig erzählt, scheinbar kaltschnäuzig, schmusfrei.
Mit J. Carrol Naish (Tony), Guy Kibbee (Bookie), Dorothea Wolbert (Lizzie), William Janney (der Soziologie-Student), Edward McWade (der Arzt).