Zeiten des Aufruhrs

Connecticut, ca. 1955. Hafenarbeiter Leonardo DiCaprio (Frank Wheeler) lernt auf einer Party die junge Schauspielerin Kate Winslet (April) kennen. Sie heiraten. Nach einem Auftritt Winsletts in einer Off-Broadway Bühne geraten die beiden auf der Heimfahrt in heftigen Streit. An seinem 30. Geburtstag schläft DiCaprio, jetzt Funktionär bei einer Maschinenbaufirma in der Stadt, mit der Sekretärin Zoe Kazan (Maureen Grube). Daheim erwarten ihn Winslett und zwei Kinder. Winslet schlägt vor, nach Paris zu ziehen, damit sie dort das Geld verdiene und er zu sich selbst finde. Erst widerwillig, dann überzeugt, stimmt er zu. Der Plan scheitert, als Winslet erneut schwanger wird. Zudem bekommt DiCaprio eine deutlich bessere Position in seiner Firma angeboten. Winslet will abtreiben. Ein heftiger Streit darüber entsteht. Am Morgen sonnige Versöhnung. DiCaprio fährt ins Büro. Winslet treibt ab und verblutet dabei.

Ein gutgemachter, in sich weitgehend schlüssiger Film über die Leere amerikanischer Vorstadtträume, die eine allgegenwärtige Illusion des Besonderen überhöhen. Zeit und Ort nennt er nicht, obwohl sie klar sind. Die Erzählung ist dicht – und hat doch Längen. Tragischer noch ist die individuelle Seite: zwei Personen, die apart wirken, und dennoch scheitern, als sie herausfinden wollen, wofür sie gut sind. Film ist meistens konkreter als Literatur – hier ist es umgekehrt: Richard Yates Roman, der zur Handlung fast zeitgenössisch ist, ist klarer in Figuren, Situationen und Hintergründen.

Mit Kathy Bates (Mrs. Helen Givings), Michael Shannon (John Givings), Kathryn Hahn (Milly Campbell), David Harbour (Shep Campbell), Dylan Baker (Jack Ordway), Richard Easton (Mr. Howard Givings), Jay O. Sanders (Bart Pollock).