Wilde Erdbeeren

Originaltitel:
Smultronstället
Regie:
Ingmar Bergman
Autor:
Ingmar Bergman
Land: S
Jahr: 1957
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Stockholm 1957. Der 78jährige Arzt Victor Sjöstrom (Prof. Eberhard Isak Borg) memoriert über den Tag, an dem er nach Lund fahren will, um von der dortigen Universität den Dr. jubilaris entgegenzunehmen. Er streitet mit seiner Haushälterin Jullan Kindahl (Agda), die dazu nicht das Auto nehmen will und fährt mit seiner Schwiegertochter Ingrid Thulin (Marianne Borg) los. Unterwegs erzählt Thulin von Absichten, sich von ihrem kaltherzigen Ehemann Gunnar Björnstrand (Evald Borg) zu trennen. Der will nicht, dass sie ihr Kind austrägt. Sjöström besucht seine alte Mutter Naima Wifstrand; er stopt bei einem Haus, in dem die Familie in seiner Jugend gelebt hat, und die Vergangenheit wird wieder lebendig: er erinnert sich, dass er seine Couisine Bibi Andersson (Sara) heiraten wollte, die ihn wegen seiner steifen Wohlanständigkeit verschmähte. Als Anhalter nimmt Sjöström drei junge Leute mit: Bibi Andersson (Sara), Folke Lundquist (Anders) und Björn Bjelfenstam (Viktor), die miteinander philosophieren. Auch das Ehepaar Gunnar Sjöberg (Sten Alman, Ingenieur) und Gunnel Broström (Berit), das einen Unfall hatte, fährt mit, bis dessen Streiterei die Mitnahme beendet. Am Ziel findet die Feier statt; Thulin und Björnstrand wollen eine Versöhnung versuchen.

Träume des alten Herrn, Beschwerden über die Gefühlskälte und den Egoismus seiner Familie, Erinnerungen an seine gescheiterte Ehe, Angst und Hoffnung: ein Spektrum menschlicher Ambivalenz, der Unvollkommenheit des Menschseins, dessen Strafe die Einsamkeit ist. Dies ist einer der grossen Filme Bergmans und zugleich eine Hommage an seinen Hauptdarsteller, den grossen schwedischen Stummfilmregisseur Sjöström.

Mit Per Skogsberg (Hagbart Borg), Per Sjöstrand (Siegfried Borg), Gio Petré (Sigbritt Borg), Gunnel Lindblom (Charlotta Borg), Max von Sydow (Tankwart Henrik Akerman), Ann-Mari Wiman (Elisabet, seine Frau).