Wenn Versailles erzählen könnte

Originaltitel:
Si Versailles m'était conté
Alternativtitel:
Versailles - Könige und Frauen
Regie:
Sacha Guitry
Autor:
Sacha Guitry
Land: F
Jahr: 1954
Länge: min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

1. Epoche, 87 Minuten. Nachdem Gaston Rey (Heinrich III) mit dem kleinen Claudy Chapeland (Ludwig XIII) den Ort Versailles entdeckt hat, lässt König Louis Arbessier (Ludwig XIII) 1624 ein kleines Jagdschloss errrichten, von dem sein Kronprinz Dominique Viriot (Ludwig der XIV.) sagte, es sei zu klein. Der erwachsene Georges Marchal (Ludwig XIV) lässt daraus ab 1661 das prunkvollste Schloß der Welt machen. Er heiratet Jany Castel (Marie Thér?se) und verkündet, er allein werde regieren. Als seine Maitressen dienen Giselle Pascal (Louise de La Valli?re), und Claudette Colbert (Madame des Montespan), deren Gatten Maurice Teynac (M. de Montespan) er in die Bastille werfen lässt. Von einem Feldzug zurück, nimmt Marchal in Nicole Maurey (Mlle de Fontanges) eine neue Mätresse; Colbert will sie mit Gift und Hexerei töten lassen. Der König verbannt Colbert. Nach dem Tode der Königin nimmt Sacha Guitry (Ludwig XIV) die Gouvernante seiner Kinder, Mary Marquet (Mme de Maitenon) zur Frau. Er stirbt und lässt Teile seines Körpers an verschiedenen Orten in Frankreich bestatten.

2. Epoche, 74 Minuten. 1725. König Jean Marais (Ludwig XV) wird in Frankreich geliebt. Er heiratet Tania Fédor (Marie Leszynska), nimmt aber rasch Micheline Presle (Madame de Pompadour) als Mätresse. Das Ansehen des Königs sinkt, denn er kümmert sich nicht um die Belange des Volks. Er stirbt an einer ansteckenden Krankheit. Gilbert Bokanowski (Ludwig der XVI) und Lana Marconi (Marie Antoinette) werden das Königspaar. Bokanowski beendet die Maitressenwirtschaft, aber Marconi verschwendet Geld für Schmuck. Die Affäre des Halsbands der Königin erschüttert den Hof. Orson Welles (Benjamin Franklin), Botschafter der USA, besucht Bokanowski, um die Hilfe Frankreichs gegen die Engländer zu erbitten. 1789 bricht die Revolution aus. Das Volk stürmt das Schloss. Die Möbel werden versteigert. Die königliche Familie landet auf dem Schafott. Später kommt Emile Drain (Napoleon) ins Schloss, und Philippe Richard (Louis Philippe) macht 1833 ein Museum daraus.

In seinen sehr kursorischen Geschichtsbetrachtungen versteht Guitry es, die Farbtupfer einzelner Sequenzen so signifikant zu setzen, dass eine plausible, wenn auch theatralisch überhöhte Charakterisierung entsteht. Das gilt besonders für Ludwig XIV, der als einsamer Mensch geschildert wird, aber auch für die beiden Könige nach ihm. Eine Besetzung, in der hochkarätiges Darstellerpersonal überwiegend nur sehr kurze Auftritte hat. Die deutsche Kinofassung hatte nur eine TV-Länge von 133 Minuten. 1985 gab es fürs Fernsehen eine neue, vollständige Synchronisation.

Mit Victor Vina (André Le Notre), Samson Fainsilber (Mazarin), Gérard Philippe (d’Artagnan), Fernand Gravey (Moli?re), Georges Chamarat (Jean de La Fontaine), Jacques Varennes (Colbert), Gilles Quéant (Racine), Gino Cervi (Cagliostro), Jean Pierre Aumont (Kardinal Rohan), Edith Piaf (Revolutionärin), Bourvil (Museumsführer), Bernard Dhéran (Beaumarchais), Jacques de Féraudy (Voltaire), Jean Lanier (Diderot), Lucien Nat (Montesquieu), Tino Rossi (Gondoliere), Brigitte Bardot (Mlle de Rosille).