Wenn die Gondeln Trauer tragen

Sharon Williams (Christine Baxter), die kleine Tochter von Julie Christie (Laura Baxter) und Donald Sutherland (John Baxter), ertrinkt im Garten des Paares. Venedig. Sutherland ist beauftragt, die Sanierung der Kirche San Nicolo zu leiten. Beim Essen im Restaurant lernt das Paar zwei alte Damen aus Schottland kennen. Eine davon, Hilary Mason (Heather), ist blind und sieht mit dem zweiten Gesicht das tote Kind zwischen dem Paar. Christie sucht ihre Bekanntschaft, Sutherland hält sich fern, sieht aber selbst in den Gassen – der von einem Serienmörder heimgesuchten Stadt – den roten Plastikmantel, in dem Williams ertrank. Christie hört von den beiden Alten, Sutherland sei in Venedig in Gefahr. Sie fliegt nach England, weil ihr kleiner Sohn verunglückt ist – doch Sutherland sieht sie kurz danach in schwarz auf einer Gondel mit den beiden Schwestern im Kanal. Er lässt Christie und die Schwestern durch die Polizei suchen – doch Christie ruft aus England an und Sutherland muss Mason von der Polizeistation in ihre Pension begleiten. Auf dem Heimweg wird er von einem alten weiblichen Zwerg in roten Plastikmantel, der Serienmörderin, erstochen. Mason, die Gefahr ahnend, konnte ihn nicht mehr warnen.

Nicolas Roeg spielt geschickt mit Bildern, Symbolen aller Art, einer nervösen Kamera und den pittoreske Szenerien, die sich in Venedig gewinnen lassen. Aber dem Film fehlt die menschliche Unterlage: Christie und Sutherland, obwohl in ihrer Beziehung intensiv gezeigt, sind als Figuren schwach, die Geschichte verselbstständigt sich ziellos. Die Novelle von du Maurier wird um Themen wie Kirchenrestaurierung und den dazugehörigen Bischof ‚bereichert‘. In der Summe: enttäuschend.

Mit Clelia Matania (Wendy), Massimo Serato (Bischof Barbarrigo), Renato Scarpa (Inspektor Longhi), Leopoldo Trieste (Alessandro, Hotelmanager), Giorgio Trestini (Handwerker), Ann Rye (Mandy Babbage), Bruno Cattaeno (Detektiv Sabbione).