Wem die Sonne lacht

Originaltitel:
The Sun Shines Bright
Regie:
John Ford
Autor:
Laurence Stallings
Vorlage:
"The Sun Shines Bright", 1932, K
Autor Vorlage:
Irving S. Cobb
Land: USA
Jahr: 1953
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Fairfield County, Kentucky, ca. 1895. Richter Charles Winninger (William ‚Billy‘ Pittman Priest), ein Bürgerkriegsveteran auf Seiten des Südens, bewirbt sich um seine Widerwahl. Er kämpft gegen den Herausforderer Milburn Stone (Horace K. Maydew), einen Staatsanwalt. Aber er kämpft auch dafür, dass der alte General James Kirkwood (Fairfield) die Arzthelferin Arleen Whelan (Lucy Lee) als seine legitime Enkelin anerkennt. Whelan wird von Grant Withers (Buck Ransey) und seinen Gesellen verspottet. Da kehrt, alt und krank, Dorothy Jordan zurück, die in der Stadt zusammenbricht, zum Arzt Russell Simpson gebracht wird, dort Whelan sieht, und dann im örtlichen Freudenhaus stirbt. Whelan bekommt rasch heraus, dass Jordan ihre Mutter war. Winninger beschützt den jungen Schwarzen Elzie Emanuel (You Ess Grant Woodford) vor einem Lynchmob aus dem Nachbarort Tornado, der ihn wegen angeblicher Vergewaltigung hängen will. Nun kommt die Puffmutter Eve March (Mallie Cramp) zu ihm und berichtet, dass Jordan den Wunsch hatte, eine Trauerfeier mit Ansprache in der Kirche zu bekommen. Winninger setzt sich an die Spitze eines kleinen Trauerzuges, der immer grösser wird, und hält – ohne Pfarrer – selbst die Trauerpredigt in der Kirche. Knapp, aber mit Hilfe der Lynchpartie, die Winninger dankbar ist, dass er sie vor Unrecht bewahrt hat, gewinnt Winninger die Wahl.

Ford, der grosse Humanist, zeigt das Grosse im Kleinen. Sein Richter ist eine liebenswert lächerliche Figur, doch von außergewöhnlicher menschlicher Grösse: die Szene in der Dorfkirche, in der er ohne kirchlichen Beistand der Toten von fragwürdigem Rufe eine würdige Grabrede hält, gehört zu den grossen Momenten der Filmgeschichte. Fords Lieblingsfilm.

Mit John Russell (Ashby Corwin), Stepin Fetchit (Jeff), Ludwig Stossel (Herman Felsburg), Francis Ford (Feeney), Paul Hurst (Sgt. Jimmy Bagby), Mitchell (Andy Redcliffe), Henry O’Neal (Habersham), Slim Pickens (Sterling).

Lieder: „Tenting On the Old Camp Ground“, Text und Musik: Walter Kittredge, „My Old Kentucky Home“, Text und Musik: Stephen Foster.