Weißer Oleander
Jahr: 1946
Länge: 101 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
1844 im Tal des Hudson. Bauer Walter Huston (Ephraim Wells) und seine Frau Anne Revere (Abigail Wels) erhalten einen Brief ihres nicht blutsverwandten Vetters, des reichen holländischen Patroons Vincent Price (Nicholas Van Ryn). Er will eine der Töchter der Familie zu sich auf sein Manor Dragonwyck holen, als Gesellschaft für seine achtjährige Tochter Connie Marshall (Katrine Van Ryan). Hustons Tochter Gene Tierney (Miranda Wells) kann ihren Vater überreden, einzuwilligen. Die Verhältnisse auf Dragonwyck sind düster, Price ein Diktator über seine vielen Lehnsbauern. Nur der Arzt Glenn Langan (Dr. Jeff Turner) ist etwas Trost für Tierney. Bald stirbt Price‘s Frau Vivienne Osborne (Johanna Van Ryan), die ihm keinen von ihm ersehnten Sohn gebar, an einer Krankheit. Price hält um Tierney an. 1846 wird geheiratet. Nach dem Tod des gemeinsamen Sohnes im Kindbett erkrankt auch sie, und wird in letzter Minute von Langan gerettet, der herausfindet, daß Price seine erste Frau mit weißen Oleander vergiftet hat. Price wird nun offen zum Psychopathen. Als er verhaftet werden soll, wird er in einer Konfrontation mit seinen Lehnsbauern erschossen. Tierney fährt wieder heim nach Greenwich, Connecticut.
Feudalismus in Neu-England noch kurz vor dem Bürgerkrieg. Vor diesem ungewöhnlichen Hintergrund entfaltet sich ein individuelles Drama, dessen Heldin aus dem engstirnigen puritanischen Farmermilieu in das glanzvollere Milieu der Landpatrone des Hudson River heiratet, das innerlich kaum weniger eng und gnadenlos dominant ist. Es steht auch gegen die amerikanischen Werte und damit kurz vor dem Fall. Tierney und Price brillieren, ebenso die Kamera und die Ausstattung. Erster Film von Mankiewicz als Regisseur. Im Heimatort der Heldin starb auch die Autorin der literarischen Vorlage.
Mit Spring Byington (Magda), Henry Morgan (Klaas Bleeker), Jessica Tandy (Peggy O’Malley), Reinhold Schünzel (Graf de Grenier), Jane Nigh (Tabitha Wells).