Was nützt die Liebe in Gedanken?

Berlin, 29. Juni 1927. Der Pennäler Daniel Brühl (Paul Krantz) wird von der Polizei befragt und erzählt die Geschichte des Wochendes davor: Er und sein Mitschüler August Diehl (Günther Scheller) fahren ins Wochende nach Mahlow, ins Landhaus der wohlhabenden Eltern von Diehl. Brühl, ein angehender Literat, möchte Diehls Schwester Anna Maria Mühe (Hilde Scheller) besser kennen lernen. Die flirtet mit Brühl, fährt aber dann zu ihrem Geliebten, dem Jungkoch Thure Lindhardt (Hans Stephan), nach Berlin. Brühl und Diehl beschliessen derweil, aus dem Leben zu scheiden, wenn ihnen ihre grosse Liebe genommen wird, und die Schuldigen mitzunehmen. Lindhardt war früher der Liebhaber von Diehl. Brühl hat mit der jungen Jana Pallaske (Ellie) sein erstes sexuelles Erlebnis. Am Schluß des Wochenendes fährt man wieder in die Stadt, und Diehl muss erkennen, dass er Lindhardt an Mühe verloren hat. Er tötet Lindhardt und sich. Brühl tut nichts. Er wird wegen ‚verbotenen Waffenbesitzes‘ verurteilt.

Ein angenehmer Film: er schildert Stimmung und Sinnsuche der gelangweilten Jugend der Oberschicht in eleganten Bildern. Er schildert das wirkungsvoll, aber oberflächlich und nicht einprägsam. Das wäre nicht weiter schlimm. Aber das Ganze beruht auf tatsächlichem Geschehen, das damals Aufsehen erregte; aus der Figur, die Brühl spielt, wurde der Schriftsteller Ernst Erich Noth, der das Geschehen 1931 im Roman „Die Mietskaserne“ verarbeitete, von den Nazis verboten wurde und dann ab 1933 in Frankreich und USA arbeitete. So hat man das Gefühl, dass Hintergund, der in den Schlusstiteln erwähnt wird, im Film fehlt.

Mit Verena Bukal (Rosa), Julia Dietze (Lotte), Christoph Luser (Macke), Marius Frey (Bittner), Buddy Elias (Dr. Frey), Luc Felt (Zipfer), Marius Frey (Bittner), Holger Handtke (Wieland), Jonas Jägermeyer (Pit), Tino Mewes (Django), Roman Kaminski (Gerichtsvorsitzender)..