Was eine Frau im Frühling träumt

Regie:
Erik Ode
Autor:
Curt Flatow
Eckart Hachfeld
Land: BRD
Jahr: 1959
Länge: 95 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Berlin 1958. Nach zwanzig Jahren Ehe hat die Hochzeitsreise von Winnie Markus (Elisabeth Brandt) und Rudolf Prack (Johannes Brandt), dem Vertreiber von Kitschartikeln aller Art, noch nicht stattgefunden. Nachdem Prack die gemeinsame Autofahrt nach Konstanz abgesagt hat, weil er zuvor nach Zürich muss, reist Markus allein voraus und trifft zufällig auf der Insel Mainau den Geiger Ivan Desny (Perre Bonvant), der sie verehrte, bevor sie Prack kannte. Prack kündigt telegraphisch an, dass er einen Tag später komme. So verbringt Markus den Abend und auch die Nacht mit Desny – letzteres unfreiwillig in der Kajüte eines Bootes mit Motorschaden. Prack, der ungeplant doch schon im Hotel eingetroffen war, macht Markus deswegen eine Szene und tröstet sich zeitweilig mit der Sängerin Christine Görner (Madeleine Sommer). Die hat er kennengelernt, als sie vergeblich ihren Freund Desny suchte. Doch danach: Versöhnung aller.

An der Oberfläche eine zweitrangige Schmonzette. Aber die Erkenntnis von Markus und Prack, dass ihr Wohlstandsdasein in Geschmacklosigkeiten nicht wirklich trägt, ist bemerkenswert und der Drang ihrer Tochter nach Malerei, Schriftstellerei oder sonst etwas Höherem ist verständlich und teils emotional glaubhaft. Übrigens: wann sah man Prack sonst betrunken auf der Leinwand. Die als Happyend verkaufte Ausweglosigkeit, welche unter anderem die Tochter in die Arme des smarten Händlers und Gefühlsbetrügers führt, ist im höheren Sinne realistisch. „Die Künstler sind doch die Einzigen, die etwas Abwechslung in unser Leben bringen“ – so der Dialog.

Mit Chariklia Baxevanos (Helga Brandt), Claus Biederstaedt (Fritz Bergstädt), Roland Kaiser (Rudi Brandt), Melanie Horeschovsky (Grossmutter Brandt), Hilde Volk (Frl. Rabe, Sekretärin), Kurt Pratsch-Kaufmann (Otto, Faktotum und Chauffeur).

Lieder: „Was eine Frau im Frühling träumt“, „Einmal wirst du wieder bei mir sein“, Musik: Walter und Willi Kollo, Text: Willi Kollo