Was die Schwalbe sang

Regie:
Geza von Bolvary
Autor:
Kurt E. Walter
Vorlage:
"Immensee", 1852, N
Autor Vorlage:
Theodor Storm
Land: BRD
Jahr: 1956
Länge: 100 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Plön. Nach dem Abitur nimmt Claus Biederstaedt (Gerhard Meyen) Abschied von seinen Jugendfreunden Maj Britt Nilsson (Ursula Benthien) und Gunnar Möller (Peter Hansen). Er geht nach Hamburg auf die „Staatliche Hochschule für Musik“ – und schenkt zuvor Nilsson noch ein von ihm geschriebenes Lied. Doch in Hamburg arbeitet Biederstaedt des Verdienstes wegen mit der Schlagersängerin Margit Saad (Doris Dahl), die auch beim Talentwettbewerb des Rundfunks, bei dem er dirigiert, das Lied für Nilsson öffentlich singt. Just in dem Moment betritt Nilsson unangemeldet die Szene, denn Biederstädt war zu ihrem Geburtstag nicht nach Plöhn gekommen. Sie konstatiert, daß er in einer ihr fremden Welt ihr fremd geworden sei. Wieder daheim, berichtet ihr Paul Hörbiger (Philipp Meyen), Biederstaedts Vater, ihm, dem Geigenvirtouosen, sei die Frau wegen seines Wanderdaseins davongelaufen. Nilsson heiratet nun Möller. Biederstaedt will in der Stadt Saad heiraten, fährt aber nach dem Polterabend in Panik nach Plöhn. Er mach, betrunken, Möller und Nilsson eine Szene und verunglückt mit dem Auto auf der Rückfahrt schwer. Zur Genesung lädt Möller ihn auf das Gut ein. Bei diesem Aufenthalt kommen Biederstädt und Nilsson einander näher, aber nun macht Nilsson die klare Ansage, bei Möller zu bleiben. Nach Jahren, Möller ist verstorben, treffen die beiden beim Konzert in Hamburg wieder. Doch Nilsson bleibt bei ihrer Absage.

Mit Theodor Storm hat dieser Film nichts mehr zu un. Seine Vorlage war vielmehr eindeutig das Drehbuch des Ufa-Films von Veit Harlan (1943), der schon recht frei mit dem Stoff umging und dies auch eingestand. Zwar kann Biederstaedt besser dirigieren als Raddatz, aber das ist auch die einzige Verbesserung. Die Charakterunterschiede zwischen bodenständig und weltoffen, bei Harlan ein zentrales Motiv, sind eingeebnet und damit entfällt die Erklärung der Geschichte, jede Figur wird Klischee, mit Walter Giller wird sogar ein ‚comic relief‘ eingeführt. Folge: Langeweile.

Mit Alice Treff (Frau Benthien), Willi A. Kleinau (Förster Mahnke), Lotte Rausch (Friedel, seine Frau), Carl Hinrichs (Reinberger, Gutsverwalter), Walter Giller (Rudi Winter, Zoologie Student), Johannes Riemann (Dr. Schreiber, Rundfunk-Abteilungsleiter), Erich Fiedler (Kaufmann, Schallplattenproduzent), Gerold Wanke (Schulze II, Abiturient), Friedrich Maurer (Gymnasialprofessor), Manfred Meurer (Chefarzt), Wolfgang Völz (Leiter des Studentenwerks), Alexa von Porembski (Dame im Sendesaal).

Lieder: „Soweit wie die Sterne, so tief wie die See“, „Mach Musik mit mir“