Wahlverwandtschaften

Originaltitel:
Le afinità elettive
Les affinités electives
Regie:
Paolo Taviani
Vittorio Taviani
Autor:
Paolo Taviani
Vittorio Taviani
Vorlage:
"Wahlverwandtschaften", 1809, R
Autor Vorlage:
Johann Wolfgang von Goethe
Land: I-F
Jahr: 1996
Länge: 98 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Toscana, ca. 1810. Prinzessin Isabelle Huppert (Carlotta) und Baron Jean-Hugues Anglade (Edoardo Patenta), die sich einst liebten, treffen einander zwanzig Jahre später wieder und heiraten. Sie widmen sich dem Ausbau von Anglades Anwesen, als Fabrizio Bentivoglio (Otton), ein alter Freund des Barons, und Marie Gillain (Ottilie), das Patenkind der Prinzessin, bei ihnen Gäste werden. Als Bentivoglio am Abend eines Festes ein Kind vor dem Ertrinken rettet, erkennt Huppert den Egoismus ihres Mannes und fühlt sich zu Bentivoglio hingezogen, während Anglade sich in Gillain verliebt. Als Huppert ein Kind von ihrem Mann erwartet, zieht sich Bentivoglio zurück, während Anglade erkennt, dass er nicht ohne Gillain leben kann. Anglade wird im Krieg verwundet und von seinem Freund gepflegt, während die beiden Frauen auf dem Landgut zusammenleben. Nach seiner Genesung drängt Anglade Bentivoglio, Huppert seine Liebe zu gestehen, doch der Architekt lehnt ab. Das Kind wird geboren, das auf mysteriöse Weise Bentivoglio ähnelt und seinen Namen trägt. Anglade trifft sich mit Gillain im Park, aber das Mädchen, das das Baby trägt, ertränkt es versehentlich. Gillain verurteilt sich selbst zu Einsamkeit und Schweigen und stirbt schließlich an Erschöpfung. Anglade begleitet sie in den Tod. Sie werden nebeneinander beerdigt.

Die Relevanz des Goetheschen Werkes liegt in seiner Sprache und dem Erzählfluß, nicht in seinem Inhalt. Auch ihn kann man auf die Leinwand bringen, aber dann muß von der Regie noch viel hinzugefügt werden. Die Tavianis versuchen das mit der pittoresken italienischen Umgebung. Reicht aber nicht, und die besten Schauspieler brauchen Material zum Spiel, nicht nur Worte. Leider langweilig – was Goethe nie war!

Mit Massimo Popolizio (der Marquis), Laura Marinoni (die Marquise), Stephania Fuggetta (Agostina), Consuelo Ciatti (Gouvernante).

Tuscany, ca. 1810. Princess Isabelle Huppert (Carlotta) and Baron Jean-Hugues Anglade (Edoardo Patenta), who once loved each other, meet again twenty years later and marry. They devote themselves to expanding Anglade’s estate when Fabrizio Bentivoglio (Otton), an old friend of the baron, and Marie Gillain (Ottilie), the princess’s godchild, become their guests. When Bentivoglio saves a child from drowning on the evening of a feast, Huppert recognises her husband’s egotism and is attracted to Bentivoglio, while Anglade falls in love with Gillain. When Huppert is expecting a child from her husband, Bentivoglio withdraws, while Anglade realises that he cannot live without Gillain. Anglade is wounded in the war and nursed by his friend while the two women live together on the estate. After his recovery, Anglade urges Bentivoglio to confess his love to Huppert, but the architect refuses. The child is born, who mysteriously resembles Bentivoglio and bears his name. Anglade meets Gillain in the park, but the girl carrying the baby accidentally drowns it. Gillain condemns herself to loneliness and silence and eventually dies of exhaustion. Anglade accompanies her to her death. They are buried next to each other.

The relevance of Goethe’s work lies in its language and narrative flow, not in its content. It too can be brought to the screen, but then much has to be added by the director. The Tavianis try this with the picturesque Italian setting. But it’s not enough, and the best actors need material to play with, not just words. Unfortunately boring – something Goethe never was!