Wachtmeister Studer

Regie:
Leopold Lindtberg
Autor:
Richard Schweizer
Horst Budjuhn
Kurt Guggenheim
Vorlage:
"Wachtmeister Studer", 1936, R
Autor Vorlage:
Friedrich Glauser
Land: CH
Jahr: 1939
Länge: 109 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Thun 1938. Wachtmeister Heinrich Gretler (Jakob Studer) rettet Robert Bichler (Erwin Stumpf), den er wegen Raubmords verhaftet hat, vor dem Selbstmord in der Zelle. Er fährt nach Gerzenstein und beginnt zu ermitteln, ist er doch von Bichlers Schuld nicht überzeugt. Vor Ort sieht es so aus, als habe Bichler geholfen, einen Selbstmord des Opfers zum ‚Mord‘ zu machen. Dessen Familie kann die Heftchen-Lebensversicherung kassieren. So will auch der Untersuchungsrichter Sigfrit Steiner (Dr. Steffen) den Fall sehen und zieht Gretler ab. Doch der ermittelt auf eigene Faust weiter. Im Dorf geht viel vor: es gibt Widerstand gegen die Obstplantage von Armin Schweizer (Gottlieb Ellenberger), weil der Häftlinge beschäftigt, und Verleger und Gemeindepräsident Adolf Manz (Aeschbacher) druckt in seiner Zeitung dagegen Artikel… Gretler verdächtigt Schweizer, als er dahinter kommt, dass das Opfer ein Erpresser war, verhaftet aber schließlich Manz, der vom Opfer erpresst worden war. Manz begeht Selbstmord..

Kriminalistisch hausbacken, frönt der Film keinem Realismus. Er verharmlost auch den Roman Glausers, den er um die ‚kritischen‘ Elemente entgrätet. Aber er zeichnet Milieu deutlich und nicht liebevoll und zeigt, dass es unter der Oberfläche des Dorfes vieles Unschöne gibt. Damals, hauptsächlich wohl wegen Gretlers Darstellung der Titelfigur, ein grosser Erfolg.

Mit Berta Danegger (Mutter Aeschbacher), Ellen Widmann (Anastasia Witschi), Robert Troesch (Armin Witschi), Anne-Marie Blanc (Sonja Witschi), Hans Kaes (Polizist Murmann), Zarli Carigiet (Schreier), Rudolf Bernhard (Schwomm).