Vorwärts immer!
Günter Knarr
Philipp Weinges
Franziska Meletzky
Jahr: 2017
Länge: 94 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Berlin (DDR), 9. Oktober 1989. Die junge Josefine Preuß (Annie Wolf) gesteht ihrem Geliebten Marc Benjamin (Matti Stein), dass sie schwanger ist. Der nimmt das nicht gut auf. Ihr Vater Jörg Schüttauf (Otto Wolf) probt am Theater das geheim gehaltene Stück „Vorwärts immer“, in dem er als (Erich Honecker) eine neue, freundliche DDR verkünden soll. Preuß hat sich von ihrer Mutter aus der BRD einen Westpass besorgt und will ausreisen. Als ihr Vater das hört, zerreißt er den Pass. Über den Oppositionellen Jacob Matschenz (August) hat Preuß die Chance, einen neuen Pass zu bekommen, und fährt mit ihm nach Leipzig. Über Kontakte ins ZK haben die Schauspieler gehört, dass an diesem Tag in Leipzig Militär eingesetzt werden soll. Den Befehl dazu kann nur (Erich Honecker) selbst zurücknehmen, der auf Jagd gefahren ist. Um Preuß zu retten, macht sich Schüttauf, als (Honecker) verkleidet, auf den Weg in dessen Büro, später auch nach Wandlitz, wo selbst Hedi Kriegeskotte (Margot Honecker) auf ihn hereinfällt, sogar Gefallen an ihm findet. Preuß, tatsächlich in Gefahr, wird so in letzter Sekunde gerettet und reist über den ‚Palast der Tränen‘ nach Westberlin aus.
Das Wagnis, sich an Ernst Lubitschs ‚Sein oder Nichtsein‘ messen zu lassen, wurde dadurch verringert, dass die meisten die Inspiration durch diesen Klassiker nicht bemerkt haben. Dort gab es Dramatik, hier wird nichts spürbar. Hier freut man sich darüber, dass die Schauspieler die durchschnittlichen Figuren der Staatsführung gut bringen, und über komische Situationen, denen ebenfalls die Originalität fehlt. ‚Sein oder Nichtsein‘ auf dem Weltniveau der DDR.
Mit Steffen Scheumann (Boris Kelm), André Jung (Hans Götze, Erich Mielke), Alexander Schubert (Egbert Rauch, Egon Krenz), Stephan Grossmann (Theodor Dombrich), Devid Striesow (Nationalpreisträger Harry Stein).