Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen

Regie:
Margarethe von Trotta
Autor:
Margarethe von Trotta
Land: BRD
Jahr: 2009
Länge: 106 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Deutschland Sylvester 999. In einer Kirche versammeln sich Gläubige, um das Ende der Zeit zu erleben. Die Welt geht aber nicht unter. Danach. Die kleine Stella Holzapfel (Hildegard) wird im Kloster der Benediktiner Disibodenberg der Obhut von Mareile Blendl (Jutta von Sponheim) zur Erziehung übergeben. Sie ist gut in Latein, lernt rasch. Als Blendl 30 Jahre stirbt, wird Barbara Sukowa (Hildegard) zur Magistra gewählt. Sie hat Visionen, die sie als göttlich versteht, und darf sie mit kirchlicher Genehmigung allgemein offenbaren. Sie ist an Heilkunde interessiert und pflegt Korrespondenz mit den Grössen ihrer Zeit. Ihr Vertrauter ist der Mönch Heino Ferch ( Volmar). Die junge Hannah Herzsprung (Richardis von Stade) tritt ins Kloster ein und entwickelt eine enge Beziehung zu Sukowa. Als die Nonne Paula Kalenberg (Schwester Klara) schwanger wird und sich umbringt, möchte Sukowa statt dem gemischten Kloster ein Frauenkloster habenm und setzt dessen Bau auf dem Rupertsberg bei Bingen durch. Als Herzsprung auf Wunsch ihres Bruders Äbtissin den Klosters Bassum bei Bremen werden soll, widersetzt sich Sukowa vehement, muss sich aber fügen. Kaiser David Striesow (Friedrich Barbarossa) empfängt sie und will von ihr die Zukunft wissen. Als sie vom Tode Herzsprungs erfährt, fällt sie ins Koma und beschliesst, wieder erwacht, auf Predigtreise zu gehen.

Akademisch brav gefilmte Szenenfolge mit ebenso vorsichtigen Akzenten aus dem Leben der berühmten Mystikerin. Man kann all diese Akzente bei Besichtigung des Films abhaken, aber wäre Hildegard das gewesen, was von Trotta und Barbara Sukowa herzeigen, wäre ihre Wirkungsgeschichte völlig unerklärlich. Ob man ihre göttliche Inspiration nun akzeptiert oder nicht – ein wenig Inspiration hätte dem Film gut getan. Vielleicht ist ein Quentchen doch vorhanden, warum trotz mangelnder Anteilnahme der Filmautoren das Interesse an ihm verbleibt.

Mit Gerald Alexander Held (Abt Kuno), Lena Stolze (Schwester Jutta), Sunnyi Melles (Markgräfin von Stade), Nicole Unger (Schwester Ursula), Dagmar Sachse (Nonne Gerhild), Annemarie Düringer (Äbtissin Tengwich), Christoph Luser (Hartwig von Bremen), Wolfgang Pregler (Erzbischof Heinrich von Mainz), Joseph von Westphalen (Bernhard von Clairvaux).