Viktoria. Geschichte einer Liebe

Regie:
Carl Hoffmann
Alfred Abel
Autor:
Robert A. Stemmle
Vorlage:
"Victoria", 1898, R
Autor Vorlage:
Knut Hamsun
Land: D
Jahr: 1935
Länge: 87 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Norwegen. Nach der Schulzeit kehren Mathias Wieman (Johannes Wendt), Sohn des Müllers Bernhard Goetzke, und Hellmuth Hoffmann (Ditlef), Sohn des Schlosshern Alfred Abel, heim aufs Land. Wieman begegnet wieder Luise Ullrich (Viktoria), der Schwester Hoffmanns, und findet verschämte Sympathie. Wieman rettet auf einer Bootsfahrt Ullrichs Freundin Erika Dannhoff (Camilla Seier) vor dem Ertrinken. Weil Abel verarmt ist, soll Ullrich ihren Vetter Heinz von Cleve (Otto) heiraten. Notgedrungen stimmt sie zu. In Bergen treffen sich Ullrich und Wieman wieder. Wieman hat als Schriftsteller Karriere gemacht. Ullrich gesteht ihm in der Oper ihre Liebe. Kurz darauf stösst sie ihn zurück. Auf der Verlobungsfeier für Ullrich, zu der auch Wieman geladen ist, fällt allen, auch von Cleve auf, wie widersprüchlich Ullrich sich zu Wieman verhält – sie will ihn mit Dannhoff verkuppeln, dann nicht, distanziert sich auffällig von Wiemann. Von Cleve schlägt Wieman ans Auge. Dannhoff geht dem flüchtenden Wieman nach. Man verspricht sich einander. Bei einem Jagdunfall stirbt von Cleve. Wieman sagt Ullrich, er sei anderweitig gebunden. Trennung. Abel zündet das Schloß an, stirbt den Feuertod. Wieman gewinnt den norwegischen Literaturpreis, Ullrich wird aus Liebe krank und stirbt.

Hamsuns Roman, von Realismus frei und hochromantisch, wurde, eingekürzt, in den Dialogen nahezu wörtlich übernommen. Schon 1935 muß der rezitierende Stil befremdlich gewirkt haben, heute noch mehr. „Denn ich bin ganz erfüllt von Ihnen, und das ist meine ganze Freude“ – man sagt so nicht, hat es nie getan, aber der Künstler Hamsun erhebt die Liebe zum Selbstzweck, und Stemmle versucht, das filmisch umzusetzen. Wieman und Ulrich machen etwas daraus, auch wenn es ein Kraftakt ist. Carl Hoffmann, der Regisseur, sorgt für bemerkenswert gut photographierte Bilder. Weitere Verfilmungen: „Victoria“, 1979, Regie: Bo Widerberg und, inoffiziell: „Der Fischer vom Heiligensee“, 1955, Regie: Hans H. König.

Mit Erna Morena (Schloßherrin), Theodor Loos (der Kammerherr), Maria Seidler (die Kammerherrin), Margarethe Schön (Frau Wendt), Alfred Stein (Herr Seier), Lotte Spira (Frau Seier), Paul Bildt (der alte Lehrer), Heinrich Berg (Eric Lang), Josef Peterhans (der Förster).