Via Mala

Regie:
Paul May
Autor:
Kurt Heuser
Paul May
Vorlage:
"Via Mala", 1934, R
Autor Vorlage:
John Knittel
Land: BRD
Jahr: 1961
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Via Mala, Graubünden. Der alte Gert Fröbe (Jonas Lauretz) betreibt ein Sägewerk und tyrannisiert seine Familie und sonstiges Umfeld. Seine Tochter Christine Kaufmann (Sylvia) kümmert sich um den alten Kunstmaler Rudolf Forster (Ferdinand Matthias). Wegen einer Auseinandersetzung muss Fröbe vor das Kreisgericht und wird von Heinrich Gretler (Amtmann Bonatsch) zu neun Monaten Haft verurteilt. Forster stirbt und Joachim Hansen (Andreas von Richenau) bringt Kaufmann die Nachricht, dass sie 5000 Franken vermacht erhalten hat. Das Geld muss auf den Namen des Vaters Fröbe angelegt werden, und als der wieder entlassen wird, verprasst er es mit seiner Geliebten. Kaufmann verlässt den Ort und zieht nach Zürich; die Beziehungen zu Hansen vertiefen sich. Währenddessen reofen Pläne des Rests der Familie, den Vater umzubringen. Der verschwindet auch spurlos, Untersuchungen verlaufen im Sand. Nach dem Tode Gretlers wird dessen Amtswaltung untersucht – ausgerechnet von Hansen. Der stösst auf den Fall Fröbe. Die Beziehung zu Kaufmann leidet. Endlich stellt sich heraus: die inzwischen verstorbene Mutter war die Täterin. Der Fall wird geschlossen.

Die zweite Verfilmung des Stoffes von Knittel ist atmosphärisch eine artifizielle Melange. Fröbe als archaischer Bösewicht legt sich über eine rustikale Sägewerksumgebung, die in sich nicht düster ist und dann wieder zu dem modern bürgerlichen Set der 50er-Jahre kontrastiert. So wird Fröbe statt eines echten Charakters zu einer archetypischen Figur in einer Schweiz, die im Dialog als ‚hochmoralisches Land‘ bezeichnet wird. Insgesamt attraktiv.

Mit Christian Wolff (Niklas Lauretz), Anita Höfer (Hanna Lauretz), Edith Schultze-Westrum ( Martha Lauretz), Joseph Offenbach (Jöry Wagner), Anne-Marie Blanc (Frau von Richenau), Paul Henckels (Dr. Gutknecht), Margrit Weiler (Kunigunde Meier)