Verspieltes Leben

Regie:
Kurt Meisel
Autor:
Axel von Ambesser
Kurt Meisel
Gerhard Menzel
Land: BRD
Jahr: 1949
Länge: 82 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Norddeutschland 1914. Landrat Kurt Waitzmann (Friedrich von Siebenmühlen) nimmt es mit der ehelichen Treue nicht so genau. Seine Frau Brigitte Horney (Ulyssa) kokettiert gern mit Männern, und die örtlichen Offiziere ringen bis zur Gewalt um ihre Gunst. Etwas distanzierter verhält sich der Professor Axel von Ambesser (Stefan Marbach). Horney und Ambesser sind voneinander fasziniert. Der erste Weltkrieg bricht aus. Waitzmann fällt ihm zum Opfer. Horney versucht, von Ambesser am Ende des Krieges zu einer Desertion zu bewegen, was mißlingt. Nach dem Krieg heiratet Horney den Kriegsgewinnler Kurt Meisel (Karli Reindl) und zieht mit ihm nach Wien. Man lebt in rauschendem Wohlstand. Meisel schickt Heddo Schulenburg (Ferdinand), Horneys Sohn aus erster Ehe, ins Tessin in ein Internat, das von Ambesser leitet. Meisel gerät mit seinen dunklen Waffenhandelsgeschäften in finanzielle Schwierigkeiten und erschießt sich auf einem Maskenball. Horney gelingt es, die Internatsgebühren weiter aufzubringen. Doch als sie ihren Sohn zum Abschluß besucht, weist er sie ab, denn vorher konnte sie nie kommen. Horney nimmt sich das Leben und kann zuvor noch mit von Ambesser und Schulenburg reden.

Gerhard Menzel, hier unter dem Decknamen Gerd Ammeis, ein talentierter Drehbuchautor mit Konjunktur speziell zur Nazizeit, versucht hier mit seinem ersten Nachkriegsengagement, vorsichtshalber in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik, disparate Elemente der schwerbeschädigten konservativen Lebensphilosophie zu verknüpfen. Er und Meisel konzentrieren sich auf Schlüsselszenen, halten die Kamera in Bewegung. Aber so recht will sich nichts zusammenreimen – außer dem Subtext, dass ein Mann im Umfeld der Hauptfigur mit tödlichem Unbill rechnen muß.

Mit Edith Schultze Westrum (Elisabeth von Kanzler), Erichj Ponto (Mathematiklehrer), Hans Quest (Kurt von Elmer), Paul Hoffmann (Oberst Peerenboom), Rolf Möbius (Dieter Lorenzen), Fritz Reiff (Pastor Gundermann).

Lied: „Das Leben ist zum Lieben da“, Text: Ruth Conrad, Musik: Mark Lothar „Der Wein, die Geigen“