Verfolgt
Jahr: 1947
Länge: 97 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Neu-Mexiko, ca. 1900. In einer verlassenen Hütte besucht Teresa Wright (Thorley Callum) ihren Milchbruder Robert Mitchum (Jeb Rand), der sich dort vor Verfolgern verbirgt. Er erinnert sich. Rückblende auf etwa 1880: Judith Anderson (Medora Callum) rettet den vierjährigen Mickey Little (Jeb Rand) aus dem Haus, in dem gerade seine Eltern ermordet worden waren. Little hat nicht verstanden, und das Ereignis beschäftigt ihn das ganze Leben. Das war bestimmt von einer Rivalität mit seinem Milchbruder John Rodney (Adam Callum), der nicht verwinden konnte, dass Mitchum als ‚Bruder‘ zur Familie kam. Für Mitchum nicht sichtbar, verfolgt ihn der Schwager von Anderson, Dean Jagger (Grant Callum), der ihn töten will. Das Los entscheidet, ob Mitchum oder Rodney 1898 in den Krieg gegen Spanien zieht. Mitchum trifft es, er gesteht zuvor Wright seine Liebe. Als er verwundet zurückkommt, eskaliert der Konflikt. Er überlässt Rodney die Farm, der ihm jedoch auflauert und von Mitchum in Notwehr erschossen wird. Die Jury spricht Mitchum frei, doch Wright hasst ihn nun. Mitchum wird Partner in dem Spielsalon von Alan Hale (Jake Dingle). Wright heiratet ihn, will ihn in der Hochzeitsnacht töten. Doch sie erkennt, ihn noch zu lieben. Er flieht vor Jagger, der seine Leute auf ihn hetzt, in die verlassene Hütte. Dort erkennt Mitchum die Wahrheit: Anderson war mit dem Bruder von Jagger verheiratet und hatte eine Affäre mit Mitchums Vater, die das Massaker Jaggers damals auslöste… Anderson tötet Jagger.
Die recht komplexe Geschichte mit Kindheitstrauma bestimmt den Ruf des Films als ‚Western Noir“, der sich zunutze machte, dass damals Psychoanalyse populär war. Walsh behandelt dieses Novum als Selbstverständlichkeit und gibt den Figuren eine Tiefe der Tragödie, die über sie selbst hinausragt – anders als die individual-psychologischen Western. „Wir sind allein, jeder von uns, und jeder auf eine andere Weise“. Sehenswert.
Mit Harry Carey, jr. (Prentice), Clifton Young (Sergeant).
Lieder: „Streets of Laredo“ , „Londonderry Air“ (beide: Traditional).