Verbotene Liebe

Kreis Seelow, DDR. Von Kind an liebt die jetzt 13jährige Julia Brendler (Barbara Behrend) den nunmehr 18jährigen Nachbarssohn Hans-Peter Dahm (Georg Kalisch). Es ist ihr gelungen, seine Aufmerksamkeit zu erwecken, und die beiden schlafen in einem abrißreifen Haus der LPG miteinander. Er geht in die Stadt zur Armee. Die Sache wird ruchbar. Brendlers Vater Peter Sodann (Horst Behrendt), der Dahms Vater und seinen Sohn nie leiden konnte, erstattet mit Genugtuung Anzeige, die zu einer Anklage wegen sexuellen Mißbrauchs führt. Dahm, der von seiner ‚Hoh-Chi-Minh‘ Oberschule einstens wegen Lebensrettung an Brendler ausgezeichnet wurde, wird jetzt verstossen, Brendler von den Jungens des Orts gemobbt und fast vergewaltigt. Brendlers Lehrerin Gudrun Ritter (Frau Laube), die von der Beziehung wußte, sieht einem Disziplinarverfahren wegen Verstosses gegen die Meldepflicht strafbarer Handlungen entgegen. Doch die Stimmung der Schüler schlägt um: sie fordern Dahms Freispruch. Das Kreisgericht spricht sein Urteil. Brendler und Dahm heiraten später.

Die Endzeit der DDR: Statt des Versagens des Einzelnen im Kollektiv wird das Versagen des Kollektivs gegenüber Einzelnen gezeigt. Doch der Ton des Film entspricht der Tradition der Verhaltenheit in Gefühlsdingen. Die Beziehung der beiden jungen Menschen wird mit Poesie, emotionalem Ernst und Überzeugungskraft geschildert, ohne jeden Versuch des Realismus. Brendlers Spiel der Empfindungen dominieren dabei. Hält die Spannung.

Mit Heide Kipp (Barbaras Mutter), Karin Gregorek (Georgs Mutter), Rolf Dietrich (Georgs Vater), Dietrich Körner (Otto, Schuldirektor), Gert Gütschow (Staatsanwalt), Bärbel Röhl (Richterin des Kreisgerichts Seelow), Mathias Wagner (Markus, der ‚Flieger‘), Stefan Rehberg (Verteidiger).

Lied: „Als er ihre Augen sah“