Urlaub auf Ehrenwort
Felix von Lützkendorff
Walter Bloem
Jahr: 1938
Länge: 85 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin, Herbst 1918. Von Lazarett direkt ins Feld soll die Genesungskompanie des Leutnants Rolf Moebius (Walter Prätorius); als ihr Zug in Berlin hält und es erst am Abend um 6.30 Uhr vom Schlesischen Bahnhof zum 435. Regiment weitergehen soll, bedrängt die Mehrheit, die in Berlin zuhause ist, Moebius um Urlaub. Moebius, gegen alle Regeln, gewährt ihn auf Ehrenwort, und ruft Ingeborg Theek (Schwester Inge) an, eine Bekannte, die er liebt. Doch die sagt, keine Zeit zu haben. Gemischt sind auch die Erfahrungen der Kurzurlauber: Fritz Kampers (Heini Hartmann), sieht nun seine Frau Berta Drews (Anna) am Steuer der Strassenbahn, die er früher fuhr; Carl Raddatz (Dr. Jens Kirchhoff), der an Desertion denkt, wird von seiner Geliebten Elisabeth Wendt (Lulu Frey) und ihrem Revolutionärsbekannten Herbert Weißbach (Hektor Hasse) so enttäuscht, dass er zurückkommt, Wilhelm H. König (Ulrich Hagen) erlebt eine Aufführung seiner Musik in der Schule, Heinz Welzel (Gustav Jahnke) sieht seine Freundin Christine Grabe (Adelheid Krause) nach langen Suchen erst am Bahnhof wieder, Ludwig Schmitz (Rudi Pichel) sorgt dafür, dass der junge Hans Reinhard Knitsch (Kurt Hellwig) zum Mann wird. Theek ist doch zu Moebius an den Bahnhof gekommen; er zögert, ihr die Liebe zu gestehen, bis sie die Initiative ergreift … und alle kommen zurück, die letzten steigen bei Großkreuz später zu…..
Erste Botschaft: das Heer, trotz des ungeliebten Krieges, ist immer noch ein besserer Ort als das von Pazifisten unterlaufene Berlin. Doch das würde niemand überzeugen, der es nicht ohnehin schon glaubt. So ergibt sich als eigenliches Thema ein rührendes Medley menschlicher Hoffnungen durch alle Klassen, Enttäuschung und Glück, und dem Sieg des Anstands, das, von Ritter perfekt geboten, die erste Botschaft komplett überlagert. Sehenswert, wenn man die Absicht durchschaut… Mit René Deltgen (Emil Sasse), Jakob Sinn (Peter Schmiedecke), Ilse Fürstenberg (Frau Schmidecke), Willi Rose (Julius Krawuttke), Kurt Waltzmann (Dr. Hans Wegener), Oscar Sabo (Orje Piesecke, Spediteur), Käte Haack (Maria, Schwester), Ewald Wenck (Hans Georg Krause), Evi Eva (Dolores Schulze), Iwa Wanka (Ilonka ).
Lieder: „Die Liebe ist das Element des Lebens“, Musik: Ernst Erich Buder, Text: Franz Baumann; „In der Heimat, da gibts ein Wiedersehn“, „Dann wolln mer ma“,