Unter den Brücken

Regie:
Helmut Käutner
Autor:
Walter Ulbrich
Helmut Käutner
Idee:
Leo de Laforgue
Land: D
Jahr: 1946
Länge: 96 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Auf der Glienicker Brücke sehen die Havelschiffer Carl Raddatz (Hendrik Feldkamp) und Gustav Knuth (Willy) das Mädchen Hannelore Schroth (Anna Altmann) stehen. Anscheinend will sie sich ins Wasser stürzen. Die beiden nehmen sie mit an Bord und bringen sie nach Berlin, wo sie alleine wohnt. Sowohl Raddatz als auch Knuth wollen Schroth für sich gewinnen – beide kommen nicht zum Zuge. Knuth bleibt in Berlin, während Raddatz mit dem Kahn Fracht nach Rotterdam befördert. Drei Monate später kommt er zurück. Schroth erkennt, dass sie Raddatz liebt – und nicht Knuth, mit dem sie inzwischen viel Zeit verbracht hat. Für kurze Zeit flammt die Rivalität zwischen den Männern wieder auf – dann gelingt es, wieder zu dritt auf den Kahn zu gehen.

Der Film, 1944 gedreht, wurde 1946 beim Festival von Locarno uraufgeführt und 1950 auch in Deutschland gezeigt. Wohl gelungen, fängt er poetisch und philosophisch Alltagsstimmung ein. Aber die gezeigte Beschaulichkeit, gedreht im schlimmsten Jahr des Bombenkrieges, erweckt Unbehagen und ist Eskapismus, mehr noch als im aufwendigen Revuefilm, der keinen Realitätsbezug hat. Leo de Laforgue, der Autor des Manuskripts „Unter den Brücken von Paris“, war in den Kriegspropagandaapparat eingebunden, aber persönlich ohne Fortune.

Mit Ursula Grabley (Vera, Bedienung im Potsdamer Café Meseritz), Hellmut Helsig (Muhlke, Leiter des Catés), Hildegard Knef (Mädchen in Havelberg), Margarete Haagen (Wirtschafterin des Malers Braun), Walter Gross (Mann auf der Brücke), Erich Dunskus (Holl, Schlepperkapitän), Klaus Pohl (Museumsdiener).

Lieder: „Auf der Brücke“, „Die Wellen sprachen Musche-musch“, Text: Helmut Käutner, Musik: Berhard Eichhorn