Unser täglich Brot
Hans Joachim Beyer
Ludwig Turek
Jahr: 1949
Länge: 101 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1946. Paul Bildt (Karl Webers), ist arbeitslos und war 1. Kassenverwalter der zerstörten Maschinenfabrik ‚Renner & Company‘. Deren Arbeiter wollen die Fabrik wieder in Gang bringen. Dort arbeitet zu seinem Mißvergnügen sein Sohn Harry Hindemith (Ernst) – und die Fabrik kann keinen Lohn zahlen. Hindemiths Bruder Paul Edwin Roth (Harry) hingegen arbeitet für den Schieber und Spekulanten Eduard Wandrey (Fürbringer), was Bildt besser gefällt. Hindemith bringt auch noch Inge Landguth (Inge), seine Schwester in den Betrieb, die sich gleich mit dem Betriebsleiter Siegmar Schneider (Peter Struwe) anfreundet. Der sucht Hilfe bei der Gewerkschaft und führt, statt Lohn, aber gegen den Hunger, das kostenlose Betriebsessen ein und kann eine Produktion von Kochtöpfen aufnehmen. Um Bildt wird es einsam – durch sein stures Verhalten treibt er die Familie aus dem Haus. Roth will ihm sein geliebtes Weißbrot bringen und schlägt im Dunkel bei der Bäckerei einen alten Mann nieder – nicht sehend, dass es Bildt ist. Roth begeht Selbstmord. Bildt, der sich erholt, fängt nun auch in Schneiders volkseigenem Betrieb an.
Eindeutig formulierte Attacke der DEFA gegen Kleinbürgertum und Kapitalismus. Etwas zu eindeutig. Alle, adrett gekleidet, leiden Not. Ob sie gute oder nicht so gute Menschen sind, ist sofort erkennbar – letztere benutzen eine Zigarettenspitze. Das Verhalten des alten Vaters ist schon unglaubwürdig töricht. Dass die Fabrik auf einmal besser geht, wird gezeigt. Unklar bleibt, warum. Heute sehr interessant zu betrachten, aber damals sicher kein Erfolg.
Mit Viktoria von Ballasko (Martha Webers), Alfred Balthoff (Bergstetter), Helmut Heisig (Ingenieur), Angelika Hurwicz (Nikki), Ina Halley (Käthe Webers), Dolores Holve (Maria; ‚Mary‘), Friedrich Jonna (Schlagcreme-Budenbesitzer), Erna Sellmer (Bäckersfrau), Walter Gross (Arbeiter), Ewald Wenck (Arbeiter), Erich Dunskus (Wirt).