Und über uns der Himmel
Jahr: 1947
Länge: 98 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1945. Der Kranführer Hans Albers (Hans Richter) kehrt mit seinem Kameraden Ralph Lothar (Fritz) aus dem Krieg in seine halbzerstörte Wohnung zurück. Er lernt die junge Witwe Lotte Koch (Edith Schröder) als Nachbarin kennen, ferner Annemarie Hase (Frau Burkhardt) mit ihrer lebenslustigen Tochter Heidi Scharf (Mizzi Burkhardt), in die der biedere Herbert Staskiewicz (Walter) verliebt ist. Optimistisch richtet Albers seine Wohnung wieder her, freundet sich mit Koch an – und gerät in die Schieberkreise von Lothar um die Haiti Bar, wohin es auch Scharf zieht. Albers hat auf einmal Geld. Sein Sohn Paul Edwin Roth (Werner Richter) kehrt erblindet aus dem Krieg heim. Ärztliche Behandlung macht ihn wieder sehend – er ist vom Leben seines Vaters angewidert. Auch Koch wendet sich von Albers ab. Staskiewicz versucht sich als Schieber, um Scharf wieder zu bekommen, wird erwischt und begeht Selbstmord. Roth wird, wie einst sein Vater, Kranführer im Westhafen, wo die Schieber einen grösseren Kohlendiebstahl abwickeln wollen. Albers liefert sie der Polizei aus und versöhnt sich mit Roth und Koch.
Es liegt auf der Hand, diesen Film seiner Parallelen wegen mit Billie Wilders „A Foreign Affair“ zu vergleichen. Der kam 1948, etwas später also, heraus. In beiden kristallisiert sich nobles Schieberleben um eine Lokalität. Doch bei Wilder gibt es Ex-Nazis und Militärpolizei – das kommt bei Josef von Baky nicht vor. Beides wären zu heikle Themen gewesen – und zu gegenwärtig. Eine optimistische und auch in Maßen opportunistische Haltung wie die von Albers war eher zu bewundern als zu kritisieren. Von Baky gelingen großartige Momente, aber der Wandel zur Moral am Ende ist filmdramaturgische Konformität.
Mit Otto Gebühr (Studienrat Heise), Elsa Wagner (Frau Heise), Ursula Barlen (Frau Roland), Ludwig Linkmann (Georg), Helmuth Helsig (Harry), Marianne Lutz (Helga).
Lied: „Und über uns der Himmel“, Musik: Theo Mackeben, Text: Michael Freytag