Und Jimmy ging zum Regenbogen

Regie:
Alfred Vohrer
Autor:
Manfred Purzer
Vorlage:
"Und Jimmy ging zum Regenbogen", 1970, R
Autor Vorlage:
Johannes Mario Simmel
Land: BRD
Jahr: 1971
Länge: 129 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe

Wien 1969. Als Alain Noury (Manuel Aranda) in Schwechat landet, wird er von einem Killer beobachtet. Noury will die Leiche seines Vaters nach Argentinien überführen, den Ruth Leuwerik (Valerie Steinfeld) vergiftet hatte, bevor sie sich das Leben nahm. Der Killer Michael Janisch (Louis Clairon) wird selbst auf dem Zentralfriedhof erschossen. Noury beginnt, die Hintergründe des Todes seines Vaters aufzuklären. Er lernt Doris Kunstmann (Irene Waldegg), die Nichte der Mörderin kennen, den Antiquar Konrad Georg (Martin Landau). In Rückblenden ins Wien des Jahres 1938 und danach enthüllt sich nach und nach das Geschehen. Leuwerik war damals mit einem Juden verheiratet, der inzwischen in England lebte. Um ihren Sohn Franz Elkins (Heinz Steinfeld) zu schützen, strebt sie in einem Prozess dessen Arrisierung an, indem sie Georg als seinen Vater ausweist, bei dem sie damals angestellt war. Das gelingt, aber der fanatische Elkins meldet sich zum Kriegsdienst und stirbt. Paul Edwin Roth (Dr. Karl Friedjung), Direktor der Staatschule für Chemie, hatte ihn als ‚Judenjungen‘ von der Schule relegiert und ein tödliches Nervengas entwickelt. Er ist Nourys Vater und produzierte das Gas in Argentinien. Die Formel dafür findet Noury in einem Schließfach im Wiener Westbahnhof; die Verschlüsselung wird für ihn von Geheimdiensten über einen Vers aus Kiplings „The Light that Failed“ vorgenommen. Russische, französische und amerikanische Geheimdienste wollen diese Formel. Noury, der sich inzwischen in Kunstmann verliebt hat, wird schließlich doch von einem Killer liquidiert.

Unerwiderte Liebe ist das Thema von Kiplings Roman, und unerwiderte Liebe des Chemikers zu Leuwerik stellt die Beziehung zu der ausführlichen Geschichte von deren Sohn her. Doch was oben resumiert wird, enthüllt der Film nur fragmentarisch. Er legt zu viel Wert auf sein Puzzle Spiel, sodaß Teilnahme an den Schicksalen kaum möglich und das Gesamtbild zur Erklärung des Geschehens nur bedingt tauglich ist. In den 70erJahren verwendete man gern flaue Farben, Handkamera und Gummilinsen, und so entstand vielfach, wie auch hier, Pseudobedeutung mit dem Touch des Amateurfilms.

Mit Judy Winter (Nora Hill); Horst Tappert (Rechtsanwalt Otto Forster), Horst Frank (Gauleiter Karl Flemming), Eva Tilcher (Tilly Landau), Heinz Moog (Robert Groll, Hofrat), Herbert Fleischmann (Mercier), Peter Pasetti (Fedor Santarin), Mascha Gonska (Bianca), Heinz Baumann (Gilbert Grant), Friedrich Georg Beckhaus (Dr. Gloggnig), Ludwig Hirsch (Page Weigl), Egon von Jordan (Direktor des Intercontinental-Hotels).