Und es ward Licht
Jean Delannoy
Jahr: 1946
Länge: 102 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Die Schweizer Berge. Pastor Pierre Blanchar (Jean Martin) wird zu einer sterbenden Frau in eine Hütte gerufen. Er nimmt ihre verwahrlosten blinden Tochter Mich?le Morgan (Gertrude) auf, die zur schönen Frau heranwächst. Zum Kummer seiner Frau Line Noro (Amélie) merkt er nicht, dass seine ‚Nächstenliebe‘ Liebe ist. Sein Sohn Jean Desailly (Jacques) kommt aus England zurück. Er verliebt sich zum Kummer der Nachbarstochter Andrée Clement (Piette Casteran) in Morgan. Clement regt gegen den Widerstand Blanchars an, dass Morgans Augen ärztlich untersucht werden. Würde Morgan wieder sehen können, wäre sie keine Rivalin mehr… Die Operation ist erfolgreich. Als Morgan wieder sehen kann, steht sie zwischen Vater und Sohn, die sie einander entfremdet hat. Sie will gehen, aber Blanchar hält sie zurück. Morgan stürzt sich in einen Gebirgsfluß..
Die moralische Kritik Gides wird im Film zu einer konkreten Situation: Kargheit, Schweizer Ländlichkeit, Protestantismus und die Rigidität der Nächstenliebe, verbunden mit psychischem Analphabetismus: daran ist wenig französisch und manches gemahnt an Bergmann. MIt diesem Film kehrte Mich?le Morgan, die in Hollywood gearbeitet hatte, nach Frankreich zurück und begründete mit ihrer Glanzrolle eine weitere Karriere. Ohne sie als Kristallisationspunkt und ihr Gesicht als Spiegel tieferer Erfahrung hätte der Film nicht funktioniert.
Mit Louvigny (Casteran), Rosine Luguet (Charlotte), Mona Dol (Schwester Claire), Germaine Michel (die Bäurin).