….und deine Liebe auch
Jahr: 1962
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin, 12. August 1961. Die Briefträgerin Kati Székely (Eva) aus Köpenick geht abends mit Armin Mueller Stahl (Ullrich Settich) und Ulrich Thein (Klaus Husemann) aus, die sich Brüder nennen – aber Mueller Stahl wurde in der Familie der verstorbenen Mutter nur als Kriegswaise grossgezogen. Székely mag Mueller-Stahl – aber Thein ist forscher. In der Nacht wird Mueller-Stahl dazu gerufen, wie DDR-Grenztruppen die Grenze zu West-Berlin abriegeln, und Thein hat freie Bahn. Dafür stellt er am anderen Morgen fest, dass er nicht mehr als Taxifahrer in West-Berlin Westmark verdienen kann. Er lebt in den Tag hinein, will Mueller-Stahls Job-Angebot in der Glühlampenfabrik nicht annehmen, schwängert Székely, was die ihm verschweigt. Er macht Fluchtpläne. Seine Unleidlichkeit führt dazu, dass Székely sich Müller-Stahl annähert – da muss der nach Kuba, um Lampen auszuliefern. Als er zurückkommt, will er Thein an einem Fluchtversuch hindern und wird dabei von Grenzern angeschossen. Thein kommt ins Gefängnis. Székely will ihr Kind bekommen und bleibt bei Müller Stahl.
Löst man die Progandafolie von dem Film (und die Propaganda ist stets klar gekennzeichnet), so ergibt sich ein erstaunlich anrührendes Werk des poetischen Realismus, in der Tradition von Käutners ‚Unter den Brücken‘. Die Kamera fängt Berlin ein, ein graues, aber geliebtes Berlin, die Menschen sind gutwillig, arrangieren sich. Sie haben echte Kriegsangst, flüchten ins Private. Natürlich wollte das Publikum 1962 in der DDR das nicht sehen.. Wurde schon vor dem 13. August konzipiert und begonnen und dann den Umständen angepasst.
Mit Alfonso Atrau (Alfredo), Katharina Lind (Margot), Maria Besendahl (Frau Medicke, Evas Wirtin), Marita Böhme (Ilse, Fürsorgerin), Doris Thalmer (Frau Marek, Nachbarin), Gisela Strauss (Betriebsredakteurin), Bertina Acevedo (Frau von Alfredo).
Lied: „Der Wind auf der Warschauer Brücke (und deine Liebe auch)“.,