Um Thron und Liebe

27. Juni 1914. Das österreichischen Thronfolgerpaar Ewald Balser (Erzherzog Franz Ferdinand) und seine – vom Hof in Wien nur widerwillig akzeptierte – Frau Luise Ullrich (Herzogin Sophie Hohenberg) sind auf Besuch in Bosnien, obwohl die politischen Spannungen mit dessen Nachbarn Serbien gross sind. Balser hält am Abend eine warnende Rede an die Adresse der serbischen Regierung; angesichts mangelnder Sicherheitsvorkehrungen steht der tags darauf geplante Besuch in Sarajewo in Frage. Balser will ohne seine Frau fahren, aber Ullrich besteht darauf, mitzureisen. Die Attentäter Wolfgang Lier (Ilic), Hubert Hilten (Gavarido Princip), Michael Lenz (Grabez) und Klaus Kinski (Nedelko Cabrinovic) bereiten inzwischen ihren Anschlag vor. 28. Juni 1914. Die Kolonne Balsers wird von Kugeln getroffen, die einen Adjutanten schwer verletzen. Nach dem Besuch im Rathaus gerät Balser in einen Hinterhalt und wird mit Ullrich erschossen.

Der gelungene Versuch, die letzten 24 Stunden im Leben des damals 50jährigen österreichischen Thronfolgers zu schildern, seine Persönlichkeit, seine Lebensumstände, seine Ehe mit der Gräfin Sophie von Chotek, die der Hof nicht gern sah. Dazu kommt Verständnis für die Unruhe unter den Slawen. Balser mag die Persönlichkeit Franz Ferdinands treffen, aber es ist nichts Österreichisches an ihm. Die persönliche Tragödie des Thronfolgers wird überhöht durch das Wissen, dass sie die Menschheitstragödie des ersten Weltkriegs und seiner Folgen ausgelöst hat, an dem Regisseur Kortner das Glück hatte, als junger Mann nicht teilnehmen zu müssen.

Mit Franz Stoss (Feldzeugmeister Potiorek), Hans Thimig (Rumerskirch), Louis Soldan (Fürst Merizzi), Harry Hardt (Bardolff), Hans Unterkircher (Graf Harrach), Friedrich Domin (Professor Weisbacher), Erika Remberg (Hadja), Josef Meinrad (Fahrer).