Über den Dächern von Nizza

Originaltitel:
To Catch a Thief
Regie:
Alfred Hitchcock
Autor:
John Michel Hayes
Vorlage:
"To Catch a Thief", 1952, R
Autor Vorlage:
David Dodge
Land: USA
Jahr: 1955
Länge: 103 min.
Format: 1,85 : 1 (Vista Vision)
in Farbe

Nizza. Juwelendiebstähle in Nobelhotels machen Kommissar René Blancard (Lepic) zu schaffen. Er verdächtigt Cary Grant (John Robie), als Circusmann in Europa hängen geblieben und früher als Juwelendieb mit Spitznahmen „die Katze“ berüchtigt. Grant, der in einem alten Haus wohnt und Obst anbaut, macht sich zu seinem alten Partner Charles Vanel (Bertani) auf, der jetzt ein Restaurant betreibt, aber vorgibt, nichts über die neue ‚Katze‘ zu wissen. Grant lässt sich von dem Versicherungsagenten John Williams (H.H.Hughson) eine Liste der reichsten Hotelgäste geben, um den Dieb auf frischer Tat zu ertappen und seine Unschuld zu zeigen. Im Hotel Carlton freundet Grant sich mit der jungen Grace Kelly (Frances Stevens) und ihrer Mutter Jessie Royce Landis (Jessie Stevens) an, die seine Behauptung, wie sie aus Oregon zu stammen, schnell durchschauen. Auf einem Kostümball in einer Villa, bei dem die gesamte Haute volée zugegen ist, kann Grant seine junge Verehrerin Brigitte Auber (Danièlle Foussard) als Katze entlarven, die im Auftrag Vanels handelte.

Gilt als leichter und nicht bedeutender Film Hitchcocks – aber seine Oberfläche und seine Essenz weisen Unterschiede auf. Ein Film der Blumen und Farben und, wenn es denn ginge, auch der Wohlgerüche. Aber, wie in ‚Vertigo‘, wird ein Mann, der einen Einschnitt in seinem Leben erfahren hat, von einer dunklen Macht bedroht – hier seine eigene Vergangenheit. Und zwei Frauen (statt einer mit konträrem doppelten Outfit) sind die Träger dieser Bedrohung. Statt mit dem Händen an einer Dachrinne zu beginnen, endet er mit einer Dachrinne. Grant, der sophistische Sunnyboy, überdeckt alles und Kelly, die aggressive, die im realen Leben auf einer der Haarnadelkurven, die sie hier fährt, sterben sollte, kann ihn überwältigen. Auch formal makellos, und weithin unterschätzt.

Mit Jean Martinelli (Foussard), Georgette Anys (Germaine), Jessie Royce Landis (Mrs. Jessie Stevens), Roland Lesaffre (Claude), Jean Hebey (Mercier). .