Tschaikowsky – Genie und Wahnsinn
Barbara von Meck
Jahr: 1971
Länge: 118 min.
Format: 1 : 2,35
in Farbe
Moskau, 1873. Der Musiker Richard Chamberlain (Peter Tschaikowsky), ein Bohemien, präsentiert öffentlich am Konservatorium sein neues Klavierkonzert, das von dessen Leiter Max Adrian (Nikolas Rubinstein) heftig kritisiert wird. Es führt aber dazu, dass die Witwe Isabella Telezynska (Nadeshda von Meck) aus der Ferne sein Genie mit Geld fördert. Die Schwärmerei der jungen Glenda Jackson (Antonina Miljukowa) für Chamberlain führt zu einer Eheschliessung mit ihm. Der Ehe ist der homosexuelle Chamberlain nicht gewachsen. Zudem ist Telezynska enttäuscht. Aus der Ferne hält sie aber zu ihm und bietet ihm einen Landsitz an, als Chamberlain einen Zusammenbruch erleidet. Als Chamberlain bei ihr angeschwärzt wird, streicht sie ihm jede Unterstützung. Doch Chamberlain ist mittlerweile prominent, während Jackson im Irrenhaus landet. Chamberlain ist jedoch unglücklich. Nach Fertigstellung der Symphonie ‚Pathétique‘ trinkt er ein Glas Wasser mit Cholera Bazillen und stirbt wie seine Mutter an dieser Krankheit.
Die zerrissene Persönlichkeit des bedeutenden russischen Komponisten illustriert dieser Film mehr, als dass er sich ihr nähert. Er ergeht sich in Dekoration, ersetzt das innere Bild durch Visionen, eindimensionalen Dialog und Zitate. So ist Anteilnahme unmöglich – ebenso wie eine intellektuelle Bewältigung. Die sexuellen Direktheiten schuldet der Film wohl seinem Entstehungszeitraum.
Mit Christopher Gable (Graf Anton Tschiluwsky), Kenneth Colley (Modest Tschaikowsky), Sabina Maydelle (Sascha Tschaikowsky), Maureen Pryor (Antonias Mutter), Bruce Robinson (Alexej), Andrew Faulds (Davidov).