Trenck

Regie:
Heinz Paul
Ernst Neubach
Autor:
Heinz Paul
Ernst Neubach
Vorlage:
"Trenck, der Roman eines Günstlings", 1926, R
Autor Vorlage:
Bruno Frank
Land: D
Jahr: 1932
Länge: 96 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Potsdam 1744. Der junge Leutnant Hans Stüwe (Friedrich von der Trenck) wird, von König Theodor Loos (Friedrich II. von Preussen) begünstigt, Ordonnanz Offizier. Auf der Treppe von Sans-Soucis begegnet ihm Dorothea Wieck (Amalie, Prinzessin von Preussen), die Schwester des Königs. Beide haben vielsagenden Blickkontakt, und auf einem Ball arrangiert Wieck ein Rendezvous mit Stüwe. Als Stüwe Loos in den schlesischen Krieg begleitet, überfällt Stüwes Vetter, der österreichische Pandur Anton Pontner (Franz Freiherr von der Trenck), das Lager. Stüwe verfolgt ihn eigenmächtig. Loos verurteilt Stüwe zu Festungshaft in Glatz. Wieck wird von Loos gegen ihren Willen zur Äbtissin von Quedlinburg gemacht. Nach dem Frieden von Dresden im Dezember 1745 flieht Stüwe und gilt als Deserteur. Stüwe geht erst nach Wien, um dort der Sache seines Vetters zu helfen, der wegen den Untaten seines Pandurentrupps angeklagt ist. Später wird er in Russland der Günstling der Zarin Olga Tschehowa (Elisabeth). Auf einer Reise Stüwes ins freie Danzig 1753 erwirkt Loos seine Auslieferung. Stüwe verbringt zehn Jahre in schwerer Haft . Einmal besucht Wieck ihn. Nach der Schlacht bei Kunersdorf kommt Stüwe auf Initiative der österreichischen Kaiserin Cordy Milowitsch (Maria Theresia) frei. Er darf Preussen nicht mehr betreten. Erst nach dem Tode von Loos darf Stüwe zum Besuch von Wieck einreisen. Sie erhält seine Memoiren, gewidmet trotz allem an Loos.

Trenck, der ein abenteuerliches Leben hatte und Urheber des Klatsches über ihn und Amélie war, hat in diesem gut ausgestatteten und fast nüchternen Film nach dem populären Werk des späteren Emigranten Frank in der Essenz eine Nebenrolle. Das Thema ist nicht die postulierte grosse Liebe, sondern die Person des Preussenkönigs, dessen Schwester am Ende zu Trenck sagt: „Er hat unser Leben vernichtet“. Dieser Preussenkönig war in der Dekade vor Entstehung dieses Films der einsame überlebensgrosse Alte, verkörpert durch Otto Gebühr, der auf der Strasse mit ‚Ihre Majestät‘ angeredet wurde. Dieser Film zeichnet ein Gegenbild: ein egozentrischer Herrscher, der Generäle, die in seinen Schlachten fallen, als Leute bezeichnet, die ‚ihn verlassen‘ hätten. Obwohl er auch nicht als Despot dargestellt wird: die preussische Gloria kommt überhaupt nicht vor.

Mit Paul Hörbiger (Löwenwalde, Präsident des österreichischen Gerichtshofs), Grete Schubert (Ulrike, Prinzessin von Preussen), Fritz Voghtherr (Leutnant von Rochow), Eduard von Winterstein (Freiherr von der Goltz), Alfred Gerasch (General von Seydlitz), Paul Biensfeldt (Fredersdorf, Ordonnanz), Karl Mahnke (Peter III, Zar von Russland).