Tragödie einer Leidenschaft

Regie:
Kurt Meisel
Autor:
Emil Burri
Vorlage:
"Pawlin", 1874, N
Autor Vorlage:
Nikolai Leskov
Land: D
Jahr: 1949
Länge: 84 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Russland, 19. Jahrhundert. In der Pause berichtet der Jurist und Schriftsteller Kurt Waitzmann (Sergej Iwanowitsch) dem (hohen Herrn) vom Falle des wegen Mordes Verurteilten Carl Kuhlmann (Pawlin Pinonow), dessen Begnadigung er erreichen will. Rückblende ins Städtchen Tergskow im Ural. Dorthin zog Edith Schulze-Westrum (Frau Berowska) als Witwe mit ihrer 10jährigen Tochter Christina Brüggemann (Ljuba) in eine Mietwohnung bei ihrer Verwandten Hermine Körner (Anna Iwanowna), die sich als geldgierig und hartherzig erweist. Im Jahr darauf stirbt Schulze-Westrum, und Körners Faktotum Kuhlmann will Brüggeman vor dem Waisenhaus bewahren. Er sorgt für ihre Ausbildung in einem Modesalon. Das junge Mädchen Joana Maria Gorvin (Ljuba) blüht auf. Der unehrenhaft vom Militär entlassene Friedrich Schönfelder (Wladimir Alexandrowitsch, genannt Dodja) kehrt zu seiner Mutter Körner zurück. Er will Gorvin als Mätresse, und Körner unterstütz das, ist Gorvin doch billiger auszuhalten bis zu einer reichen Heirat. Als Gorvin das erkennt, heiratet sie Kuhlmann, nimmt die Beziehung zu Schönfelder jedoch bald wieder auf. Kuhlmann folgt ihnen, als beide die Stadt verlassen, und will darüber wachen, dass Gorvin glücklich werde. Doch dann bekommt er mit, dass Schönfelder auch später Gorvin des Geldes wegen an andere Männer verschachert…..

Ende Rückblende. Der hohe Herr verspricht, die Begnadigung Kuhlmann als Mörder Schönfelders zu befürworten.

Kurt Meisel hatte für seinen Regieerstling, dessen Vorlage eine Novelle des Establishment-Kritikers Leskov war, einen erfahrenen Drehbuchautor. Der veränderte die Vorlage in Richtung individueller Dramatik, schob das aufstiegsversessene Mädchen in Richtung Vamp. Doch unter den Händen Meisels, warum auch immer, ist der Stoff so erkaltet, dass nichts mehr den Betrachter rührt – auch nicht die damals hochbegehrte Theaterdiva Gorvin. Schade. Aber vielleicht war das ganze Beginnen 1949 zu zeitfern..

Mit Ferdinand Anton (Sascha), Nicolai Kolin (Kolja), Kurt Waitzmann (Sergej), Lutz Götz (Alexej), Lisa Helwig (Matha Filipowna).