Togger
Heinz Bierkowski
Jahr: 1937
Länge: 96 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1932. Der anonyme Mitarbeiter ‚Lux‘ deckt für die Zeitung ‚Der neue Tag‘ Machenschaften des internationalen Reuler-Konzerns auf. Dessen Berliner Niederlassungsleiter Fritz Rasp (Dublanc) erhält den Auftrag, die Zeitung mundtot zu machen. Er stiftet einen Streik der Setzer an, den Chefredakteur Paul Hartmann (Togger) jedoch verhindern kann. Die Zeitung engagiert Mathias Wiemann (Peter Geis), einen engagierten Reporter, der es beim „Siebenstädter Boten“ nicht mehr ausgehalten hatte und durch einen Autounfall Renate Müller (Hanna Breitenbach) kennengelernt hatte, die Tochter des Miteigners der Zeitung, Heinz Salfner (Professor Breitenbach). Dessen Bruder Paul Otto (Rudolf Breitenbach) braucht Geld für seine Freundin, die Sängerin Hilde Seipp (Maria del Costa). Ihm wird eingeflüstert, all sein Geld auf Aktien der ‚ostdeutschen Papiermühlen‘ zu setzen. Reuler will danach seine Aktien verkaufen, und die Kurse in den Keller treiben. Doch die internationale Konzernleitung Reulers verbietet Rasp das Letztere. Rasp lässt die Papiermühlen in Brand stecken und ruiniert so Otto, der Selbstmord begeht. Reuler kauft den ‚Neuen Tag‘, Paul Hartmann wird entlassen. Wiemann lanciert Enthüllungsartikel über Reuler im ‚Siebenstädter Boten‘; eine behördliche Ermittlung gegen Reuler droht im Sande zu verlaufen. 30. Januar 1933. Hitler wird Reichskanzler. Nun arbeiten die Behörden rasch: Rasp wird verhaftet, Hartmann wieder Chefredakteur.
Was am Reuler Konzern nun so schlimm ist, erfahren wir nicht – sein deutscher Mann handelt schließlich auf eigene Faust. Aber für einen Gesellschaftskrimi reicht es, spannt auch ein bisschen. Doch als Auflösung von allem Bösen die Machtergreifung durch die Nazis zu offerieren, ist nicht nur dreist und plump – es setzt den Film am Ende auch propagandistisch völlig in den Sand. Renate Müller, der einstige Wirbelwind, spielt lustlos und mechanisch. Es war ihre letzte Rolle vor ihrem unaufgeklärten Tod im Sanatorium.
Mit Fritz Odemar (Mariano), Hellmuth Bergmann (Journalist), Ernst Waldow (Rakovic), Ursula Herking (Fiffi, Barmädchen), Walter Frank (Berg, Redakteur), Volker von Collande (Hallmann, Redakteur).
Lieder: „Die Liebe ist ein Spiel mit dem Feuer“; „Ich bin in das Leben verliebt“; Musik: Harold M. Kirchstein Text: Hans Fritz Beckmann