Titanic
Werner Klingler
Jahr: 1943
Länge: 83 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
April 1912. Um die stark gefallenen Aktien der White-Star Linie nach oben zu bringen und so selbst zu profitieren, befiehlt deren Präsident Ernst Fritz Fürbringer (Bruce Ismay) dem Kapitän Otto Wernicke (Edward J. Smith), bei der Jungfernfahrt des Dampfers „Titanic“ mit einem Geschwindigkeitsrekord das „blaue Band“ zu gewinnen. Doch Passagier Karl Schönböck (Johann Jakob Astor) stößt weiter Aktien ab, um später billig zu kaufen; der Kurs sinkt während der Fahrt weiter. Schönböck macht sich Sorgen um die Treue seiner Ehefrau Charlotte Thiele (Madeleine Astor). Die Versuche des deutschen 1. Offiziers Hans Nielsen (Petersen), wegen der Eisgefahr Fürbringer und Kapitän Wernicke dazu zu bringen, das Tempo zu drosseln, misslingen. Nielsen hatte auf dem Schiff Sybille Schmitz (Sigrid Olinsky) wiedergetroffen, die Nachricht von der Beschlagnahme ihrer russischen Ländereien enthält. Die „Titanic“ rammt einen Eisberg und sinkt. Unzureichende Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere mangelnde Rettungsboote, führen dazu, dass 1500 Menschen sterben.
Die Titanic-Katastrophe ist ein starker Stoff. Die Absichten der deutschen Propaganda, angloamerikanische Profitgier anzuprangern, und die penetranten Darstellungen deutscher Gewissenhaftigkeit verhindern nicht, dass die Dramatik und menschliche Tragödien nach vorn rücken. Regisseur Selpin wurde wegen seines lockeren Mundwerks vom Set ins Propagandaministerium bestellt, verhaftet und brachte sich kurz danach um. Der Film hatte, nach diskreter Vorpremiere in Berlin, 1943 in Paris Premiere und war im Deutschen Reich verboten. Der Film hat einen interessanten Subtext: einige verantwortungslose Männer riskieren das Verderben eines Schiffes mit Tausenden zum Nutzen eines Mannes, der ihnen dazu Befehl gibt. Goebbels, der recht früh mit der Möglichkeit des Kriegsverlustes rechnete, wollte wohl niemanden einladen, Parallelen zu sehen.
Mit Kirsten Heiberg (Gloria), Fritz Böttger (Lord Archibald Douglas), Werner Scharf (Cristobal Mendoz), Monika Burg (Hedi), Hermann Brix (Franz Gruber), Theodor Loos (Geheimrat Bergmann).
April 1912. In order to bring the sharply fallen shares of the White-Star Line upwards and thus profit himself, its president Ernst Fritz Fürbringer (Bruce Ismay) orders Captain Otto Wernicke (Edward J. Smith) to win the „blue ribbon“ with a speed record on the maiden voyage of the steamer „Titanic“. But passenger Karl Schönböck (Johann Jakob Astor) continues to dump shares in order to buy cheaply later; the price continues to fall during the voyage. Schönböck worries about the fidelity of his wife Charlotte Thiele (Madeleine Astor). The attempts of the German 1st officer Hans Nielsen (Petersen) to get Fürbringer and Captain Wernicke to slow down because of the danger of ice fail. Nielsen had met Sybille Schmitz (Sigrid Olinsky) again on the ship with news of the seizure of her Russian lands. The „Titanic“ rams an iceberg and sinks. Inadequate safety precautions, in particular a lack of lifeboats, result in 1500 people dying.
The Titanic disaster is powerful stuff. The intentions of German propaganda to denounce Anglo-American profiteering and the penetrating depictions of German conscientiousness do not prevent the drama and human tragedies from coming to the fore. Director Selpin was ordered off the set to the Propaganda Ministry for his loose mouth, arrested and killed himself shortly afterwards. After a discreet preview in Berlin, the film premiered in Paris in 1943 and was banned in the German Reich. The film has an interesting subtext: some irresponsible men risk the doom of a ship of thousands for the benefit of a man who orders them to do so. Goebbels, who reckoned with the possibility of losing the war quite early on, probably didn’t want to invite anyone to see parallels.