Therese Raquin – du sollst nicht ehebrechen
Teresa Raquin
Charles Spaak
Jahr: 1953
Länge: 97 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Lyon 1953. Jacques Duby (Camille Raquin), Stoffhändler, bringt eines Tages den Lastwagenfahrer Raf Vallone (Lorenz) nach Hause. Zwischen Vallone und Dubys Frau Simone Signoret (Therese Raquin) funkt es gleich. Vallone ist vital, Duby kränklich und langweilig – und ein Cousin von Signoret. Als Signoret die Affäre gesteht, schlägt Duby vor, zum einem Versöhnungsversuch für drei Tage nach Paris zu fahren. Doch im Zug taucht Vallone auf. Der stürzt in einer Auseinandersetzung Duby aus dem Zug. Sein Tod wird untersucht. Ein Unfall, heisst es, aber Dubys Mutter Sylvie (Mme Raquin), verliert aus Entsetzen die Sprache und ahnt die Wahrheit. Doch nun taucht Roland Lesaffre (Riton) auf, ein Matrose, der im Zugabteil ’schlief‘ und Zeuge ist. Er braucht Geld für einen geplanten Fahrradhandel. Zur Sicherheit hat er dem Zimmermädchen seines Hotels einen Brief mit allen Fakten gegeben – den soll sie absenden, wenn er nicht um 5 Uhr zurück ist. Vallone und Signoret geben ihm 400.000 Franc – eine Entschädigung der Bahn für den ‚Unfall‘. Doch auf dem Rückweg tötet ein Lastwagen Lesaffre – und der Brief geht ab….
In der Tradition des französischen Kriminalfilms spielen die Behörden kaum eine Rolle – das Leben regelt alles selbst. Aber Carné verändert Zola: der Liebhaber Vallone ist geradlinig und aufrecht, einen Erpresser gibt es bei Zola nicht – und Vallone ist mit seiner Kriegsvergangenheit die interessanteste Figur des Films. Zwischen dem Liebespaar gibt es kaum gemeinsame Tristesse nach der Tat. Carné zeichnet Charaktere und Milieu, setzt aber nicht so sehr auf Spannung.
Mit Maria Pia Casilio (Georgette, Zimmermädchen), Marcel André (M. Michaud), Martial R?be (M. Grivet), Paul Frankeur (Schaffner), France Vernillat (die kleine Francoise), Lucien Hubert (Stationschef von Dijon), Madeleine Barbulée (Mme Noblet), Nerio Bernardi (Arzt).