The Happy Prince

Regie:
Rupert Everett
Autor:
Rupert Everett
Land: GB-BRD-I
Jahr: 2018
Länge: 102 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Paris, 1900. Rupert Everett (Oscar Wilde), seit 1897 im französischen Exil nach seiner Entlassung aus einem englischen Gefängnis, wo er nach einer Verurteilung wegen homosexueller Akte mehr zwei Jahre verbracht hatte, begibt sich miot den Strassenjungen Matteo Salamone (Léon) und Benjamin Voisin (Jean) in ein Cabaret. Gut bekannt, singt er dort und kollabiert. Rückblende. 1897. Dieppe. Frisch aus dem Gefängnis, wohnt Everett mit seinem Freund Edwin Thomas (Robbie Ross) als ‚Sebastian Melmoth‘ im Hotel; Everetts Benehmen führt zu einem unfreiwilligen Hotelwechsel. Everett trifft seinen früheren Partner Collin Morgan (Alfred Douglas, genannt ‚Bosie‘) in Rouen. Mit ihm reist er nach Neapel. Die Beziehung zu Morgan hatte einst in England das Gerichtsgeschehen ausgelöst. Das Wiedersehen führt dazu, daß Everetts Frau ihm die Apanage streicht. Ebenso verfährt Morgans Mutter mit ihrem Sohn. Allein lässt sich Everett in Paris nieder. Dort lernt er Voisin kennen und macht ihn zum Geliebten. Everett ist verschuldet und krank. Thomas besorgt einen katholischen Priester, der ihn zum Sterben vorbereitet. Everett stirbt. An sein Grab streiten sich Thomas und Douglas um die Liebe des Verstorbenen.

Vorbemerkung: Wilde hatte den Prozess gegen den Vater seines Liebhabers begonnen, wegen Verleumdung, hatte sinen Anwälten nicht die Wahrheit über seinen Lebenswandel gesagt und er hatte, obschon die Möglichkeit bestand, England den Rücken nicht gekehrt, als ein Prozess gegen ihn daraus wurde, den er nicht gewinnen konnte. Everett überhöht seine Persönlichkeit. Die Idee war, einen Mann zu zeigen, der auch gebrochen noch weit über allen in seinem Umfeld steht und dessen Bild von der Menschheit zerbrach, nicht er selbst. Mit hoher Identifikation und Glaubwürdigkeit gedreht und fern von allem Mitleidsheischen. Nicht nur in diesem Menschenbild, sondern auch in seiner optischen Darstellung sehenswert.

Mit Emily Watson (Constance Wilde), Antonio Spagnuolo (Felice), Franca Abategiovanni (Felices Mutter), Allster Cameron (Mr. Howard), Anna Chancellor (Mrs. Arbuthnott), Tom Wilkinson (Pater Dunne).

Lied: „The Boy I Love is Up in the Gallery“, Text und Musik: George Ware