Taxichauffeur Bänz

Regie:
Werner Düggelin
Hermann Haller
Autor:
Schaggi Streuli
Herman Haller
Werner Wollenberger
Richard Schweizer
Land: CH
Jahr: 1957
Länge: 90 min.
Format:
schwarz-weiß

Zürich 1957. Mit gemischten Gefühlen sieht der verwitwete Taxichauffeur Schaggi Sträuli (Oscar Bänz), dass es zwischen seiner Tochter Elisaberh Müller (Irma Bänz) und seinem Untermieter Maximilian Schell (Toni Schellenberg) ein Techtel Mechtel gibt, denn Schell ist labil, verschuldet und unzuverlässig. Doch als er seine Stellung als Autoverkäufer bei Sigfrit Steiner (Hurter) verliert, der Schell wegen seiner Qualitäten als prominenter Fussballer bei den ‚Grashoppers‘ beschäftigt, besorgt Sträuli ihm eine Stellung als Taxifahrer. Müller, die Medizin studiert, hat derweil Probleme mit ihrem Chef Fred Tanner (Dr. Zbinden), der ihr als Oberarzt schöne Augen macht und ihre beruflichen Schwächen geisselt, als sie ihn abblitzen lässt. Doch auch in der neuen Stellung hat Schell Probleme mit der Pünktlichkeit und den Verkehrsregeln – und als Müller daheim eine Kette vermisst, fällt der Verdacht auf Schell. Das klärt sich zwar, aber inzwischen hat Schell Geld veruntreut, um Schulden zu bezahlen und verliert zudem seine Stellung. Sträuli greift ihm unter die Arme. Schell geht zurück nach Winterthur.

Zwar ist der Film als Komödie ein Fehlschlag, denn ihm fehlt jeglicher Humor. Aber er mag ein bemerkenswert echtes Bild des freudlosen Daseins im täglichen Einerlei des Durchschnittsmenschen sein, in dem nur Franken und Rappen zählen und die Fassade der Anständigkeit. Selbst ein Charakterschauspieler wie Schell kann so keinen Charakter porträtieren, sondern nur den Archetyp des Versagers, der die Bürgerlichkeit noch mehr inhaliert hat als die Bürger.

Mit Emil Hegetschweiler (Vater Schellenberg), Elisabeth Barth (Mutter Schellenberg), Marianne Hediger (Emma Bosshardt), Ruedi Walter (Meier), Fredy Scheim (Kappeler), Stephanie Glaser (Lilly, Barfrau), Fritz Nussbaum (Fredy).