Tannöd
Bettina Oberli
Jahr: 2009
Länge: 94 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe
Deutschland, Anfang der 50er Jahre. In der Nacht, nachdem die neue Magd beim Bauern Vitus Zeplichal (Hermann Danner) auf dem Tannöder Hof ihre Arbeit beginnt, werden der Bauer, seine ganze Familie und sie erschlagen. Zwei Jahre später kommt die Altenpflegerin Julia Jentsch (Kathrin Mosbauer) in den Ort zurück, nachdem ihre Mutter, Magd bei Filip Peters (Georg Hauer) und Gundi Elfert (Ruth Hauer), an Krebs gestorben war. Das ganze Dorf steht noch immer unter dem Eindruck der Mordtat. Schuldzuweisungen machen die Runde. In Rückblicken werden Szenen des Geschehens gezeigt. Am Tag des Mordes war der Hof auf Zeplichals Tochter Brigitte Hobmeier (Barbara Danner) überschrieben worden, die Zeplichal jahrelang mißbraucht hatte. Sie wies daraufhin ihren Vater zurück, aber auch Peters, der sie zur Bäurin machen wollte und daraufhin die Familie ermordete. Jentsch erfährt, dass sie wahrscheinlich eine Tochter von Zeplichal war, bei dem ihre Mutter seinerzeit gearbeitet hatte. Sie fährt in die Stadt zurück.
Ein ungelöster Kriminalfall aus den 20erJahren wurde zum Roman – und zum Film, die beide in der Nachkriegszeit spielen. Der Film ging daneben. Er sucht Atmosphäre in der Landschaft, rückt aber dann jeder Person auf die Pelle, wechselt Personen und Szenen im Staccato und erreicht – nichts. Darstellerische Leistungen werden so ihrer Wirkung beraubt, Spannung entsteht auch nicht, auch nicht Individualität, und der Erzählfaden reißt permanent. So schleppt es sich bis zum Schluß hin – in einem Dorf, das sauber renoviert Modernität und nicht Nachkriegszeit signalisiert.
Mit Monica Bleibtreu (Traudl Krieger), Janina Stopper (Betti), Andreas Buntscheck (Hansl), Volker Bruch (Johann Hauer), Nils Althaus (Mich), Bern Tauber (Bürgermeister), Peter Hartling (Sterzer, Bauer), Lisa Kreuzer (Dannerin), Lukas Turtur (Ludwig Eibel).