Der steinerne Reiter

Regie:
Fritz Wendhausen
Autor:
Fritz Wendhausen
Idee:
Thea von Harbou
Land: D
Jahr: 1923
Länge: 60 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Ein Tal. Die Dörfler feiern eine Hochzeit. Der alte Wilhelm Diegelmann singt zur Laute die Geschichte des steinernen Reiters, einer Felsformation über dem Tal. Damals war Rudolf Klein-Rogge der Herr vom Berg. Seinen Untertanen galt er als Satan. Annie Mewes war die Braut bei einer Hochzeit mit Martin Lübbert. Ihre Schwester Lucie Mannheim blieb lieber auf dem Berg; sie ahnte Unheil. Als Klein-Rogge von der Hochzeit erfuhr, ritt er wild ins Tal und wurde gegenüber Mewes zudringlich. Lübbert geht mit dem Messer auf ihn los, ersticht aber versehentlich Mewes. Lucie Mannheim schwört an ihrer Bahre Rache. Sie bricht zum Entsetzen der Dörfler ins Schloss auf. Dort trifft sie auf einen Klein-Rogge in tiefer Trauer, der ihr Herz rührt. Bald verkündet er seinen Vasallen seine Hochzeit und stellt sie als Braut vor. Als einer der Vasallen das nicht ernst nimmt und sich  Mannheim nähert, ersticht er ihn. Die Dörfler machen sich auf, Mannheim zu befreien. Sie wollen Klein-Rogge, aber Mannheim pocht darauf, daß er ihr gehöre. Er wird gefangen ins Dorf gebracht. Im Morgengrauen des nächsten Tages befreit Mannheim ihn, flieht mit ihm zu Pferde und versichert ihrem Verfolger Gustav von Wangenheim, sie ginge lieber mit Klein-Rogge in die Verdammnis als in die Seligkeit alleine. Ein Blitz trifft die beiden; sie erstarren zu Stein. Stummfilm.

Thea von Harbou lieferte einen Stoff, für den sie Anleihen beim alten Volksmärchen von der Schönen und dem Tier machte, und Wendhausen siedelte die Geschichte in einer artifiziellen Landschaft an und einer finsteren Burg. Die Figuren haben keine Namen, ihr Spiel ist archetypisch, was zum Stummfilm passt. Dennoch durchbricht Klein-Rogge seine gewöhnliche Festlegung als starrer Bösewicht. Ein zur Zeit passendes und durchaus ansehnliches Gemeng, das anders als ‚Caligari‘ jedoch keinen Nerv traf und darob nie in Mode kam.

Mit Grete Berger (Mutter der Braut), Emil Heyse (befreundeter Burgherr), Georg John (Pförtner), Hans Sternberg (Kellermeister).

A valley. The villagers are having a wedding. The old Wilhelm Diegelmann sings to the lute the story of the petrified rider, a rock formation above the valley. At that time Rudolf Klein-Rogge was the Lord of the Mountain. To his subjects he was considered Satan. Annie Mewes was the bride at a wedding with Martin Lübbert. Her sister Lucie Mannheim preferred to stay on the mountain; she suspected disaster. When Klein-Rogge heard about the wedding, he rode wildly into the valley and became pushy towards Mewes. Lübbert goes at him with a knife, but accidentally stabs Mewes. Lucie Mannheim swears revenge on her stretcher. To the horror of the villagers she sets off for the castle. There she meets Klein-Rogge in deep mourning, who touches her heart. Soon he announces his marriage to his vassals and presents her as bride. When one of the vassals does not take this seriously and approaches Mannheim, he stabs him. The villagers set out to liberate Mannheim. They want Klein-Rogge, but Mannheim insists that he belongs to her. He is taken prisoner to the village. At dawn the next day Mannheim frees him, flees with him on horseback, and assures her persecutor Gustav von Wangenheim that she would rather go to perdition with Klein-Rogge than to happiness alone. Lightning strikes the two of them; they freeze to stone. Silent movie.

Thea von Harbou supplied a material for which she borrowed from the old folk tale of the Beautiful and the Animal, and Wendhausen set the story in an artificial landscape and a dark castle. The characters do not have names, their play is archetypal, which fits the silent film. Nevertheless, Klein-Rogge breaks his usual definition of a rigid villain. A fitting and quite respectable mixture, which, unlike ‚Caligari‘, did not hit a nerve and therefore never became fashionable.